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ÜberblickWas in der Welt des Radsports los ist: Absagen, Pausen, positive Dopingproben

Überblick / Was in der Welt des Radsports los ist: Absagen, Pausen, positive Dopingproben
Im Peloton gibt es derzeit genügend Gesprächsstoff Foto: David Stockman/dpa

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Am heutigen Mittwoch startet mit Dwars door Vlaanderen (1.UWT) die Generalprobe vor der Flandern-Rundfahrt. Neben den sportlichen Leistungen beherrschen aktuell aber auch einige außersportliche Themen das Geschehen im Radsport. Ein Überblick. 

Drei Luxemburger heute am Start 
Jempy Drucker (Cofidis) kommt bei seinem neuen Arbeitgeber immer noch nicht so richtig in Tritt. Tirreno-Adriatico musste er wegen einer Bronchitis aufgeben, bei dem folgenden Rennen E3 Saxo Bank Classic kam er nicht im Ziel an, bei Gent-Wevelgem fand er sich auf der Ergebnisliste weit abgeschlagen als 87. wieder. Für den 34-Jährigen ist es heute der siebte Start bei dem Rennen. 2019 stürzte Drucker auf der Zielgeraden dieses Rennens schwer und brach sich einen Halswirbel. Seine vorherigen Ergebnisse gelten aber als Mutmacher: 2014 wurde er Vierter, in den folgenden Jahren belegte er den elften, 14. und 19. Platz.

Nicht ganz so viel Erfahrung haben die zwei anderen luxemburgischen Starter, Tom und Luc Wirtgen (Bingoal – Wallonie Bruxelles). Beide entdecken das Rennen zum ersten Mal. Die US-Amerikanische Mannschaft des Luxemburgers wurde bereits vergangenen Sonntag nach einer Coronainfektion innerhalb der Mannschaft von Gent-Wevelgem ausgeschlossen – ähnlich ging es Bora-hansgrohe. Gestern Abend meldete der Veranstalter von Dwars door Vlaanderen, dass die beiden Teams heute an den Start gehen dürfen. Kirsch und Mads Pedersen, die für dieses Rennen vorgesehen waren, werden aber nicht starten. Das Duo gehört zu den Personen, die direkten Kontakt zu den infizierten Personen gehabt haben sollen.

Petelins Teamkollege positiv auf EPO getestet
Wie der Weltverband UCI am Dienstag mitteilte, wurde der italienische Profi Matteo de Bonis bei einer Trainingskontrolle positiv auf EPO getestet und deshalb vorläufig vom Rennbetrieb suspendiert. „Der Fahrer hat das Recht, die Analyse seiner B-Probe zu verlangen und daran teilzunehmen. In Übereinstimmung mit den UCI-Anti-Doping-Regeln wurde der Fahrer vorläufig suspendiert, bis die Angelegenheit geklärt ist“, schrieb der internationale Verband am Dienstag. Der 25-Jährige, der 2020 bei der Tour de Luxembourg antrat, ist Teamkollege des Luxemburgers Jan Petelin. Es ist bereits der zweite Dopingfall innerhalb der italienischen Mannschaft in weniger als sechs Monaten. Beim Giro d’Italia 2020 wurde der italienische Fahrer Matteo Spreafico vor dem Start der 19. Etappe vom Rennen ausgeschlossen, nachdem er sich zwei Dopingproben unterzogen hatte. Die Proben hatten Spuren von Enobosarm (Ostarine) gezeigt, der Fahrer wurde daraufhin entlassen. Als Folge der positiven Dopingprobe von De Bonis könnte das ProTeam für 15 bis 45 Tage von Rennen ausgeschlossen werden. Der Mannschaft droht also eine Sperre für die 104. Ausgabe des Giro d’Italia, für die sie eine Wildcard erhalten hatte.

Paris-Roubaix im Oktober?
Die offizielle Absage von Paris-Roubaix nimmt weiter Formen an. Zwar steht eine offizielle Erklärung des Veranstalters noch aus, die französische Tageszeitung 20 Minutes berichtete aber bereits gestern, dass das Rennen am 17. oder 24. Oktober 2021 stattfinden soll. Die Inzidenzwerte in der Region Hauts-de-France sind weiter besorgniserregend. Somit könnte auch die Premiere des Frauenrennens erneut verschoben werden. 2020 sollten die Damen zum ersten Mal die Kopfsteinpflaster-Passagen zwischen Paris und Roubaix entdecken. Die letztjährige Ausgabe wurde aber sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen abgesagt. 

Gilbert legt eine Pause ein: „Es läuft gar nicht“
Philippe Gilbert reagiert auf seinen schwachen Saisonstart und legt eine Pause ein. Bei Milan-Sanremo, dem einzigen Momunemt, das er noch nicht gewinnen konnte, fuhr der Belgier nur hinterher. Ähnlich erging es ihm beim E3 Saxo Bank Classic und bei Gent-Wevelgem – beide Rennen beendete er nicht. „Wir haben mit dem Team beschlossen, dass ich jetzt eine Pause einlege, weil es überhaupt nicht gut läuft. Wir haben uns die Zeit genommen, um alles zu analysieren. Die beste Erklärung ist, dass es ein Mangel an geistiger und körperlicher Frische ist. Ich denke, das liegt an der ganzen Arbeit, die ich nach meinem Sturz bei der Tour de France im letzten Jahr geleistet habe. Ich habe viel gearbeitet, ohne mich wirklich auszuruhen.“ Gilbert will nun vier bis fünf Tage kein Rad fahren, ehe er das Training „sanft“ wieder aufnehmen will. Der 38-Jährige hat weiter die Ardennen-Klassiker im Blick.

Majerus in Topform
In einer hervorragenden Verfassung präsentierte sich zuletzt Christine Majerus (SD Worx). Die 34-Jährige zeigte in dieser Saison bei fast all ihren Teilnahmen, dass sie weiterhin zur absoluten Weltspitze gehört – ob als Helferin, wie vergangenen Sonntag bei Gent-Wevelgem, oder als Siegerin des Omloop van de Westhoek – Memorial Stive Vermaut (1.1). Der nächste Fokus für Majerus liegt auf der Flandern-Rundfahrt. Bei dem heute stattfindenden Damenrennen von „A travers la Flandre“ steht das Team der sechsfachen Sportlerin des Jahres nicht auf der Startliste. 

Sagan-Abschied bei Bora?
Seit 2017 ist Peter Sagan der unangefochtene Leader bei Bora-hansgrohe, nun läuft sein Vertrag aus. „Mit Peter laufen aktuell Gespräche. Der Ausgang ist offen. Wir haben neue Zeitfenster avisiert, im April sollte es eine Entscheidung geben. Ich tue mich gerade sehr schwer damit, da eine Tendenz zu erkennen“, sagte Teammanager Ralph Denk dem Kölner Stadtanzeiger. „Aber er geht in den Herbst seiner Karriere. Und er ist einer der am besten bezahlten Profis im Peloton. Da müssen wir einfach abwägen: Wollen wir uns das noch leisten? Oder investiert man das Geld besser in die Jugend?“ Zuletzt häuften sich Spekulationen um einen Wechsel von Remco Evenepoel zum deutschen Rennstall. 

„Schleck Gran Fondo“ im Herbst
Neben „La Charly Gaul“ ist das „Schleck Gran Fondo“ das zweite Jedermann-Rennen in Luxemburg. Nach der Premiere im Jahr 2018 und dem zweiten Rennen 2019, musste die dritte Ausgabe 2020 abgesagt werden. Für 2021 wurde das Rennen auf den 25. September verschoben. Veranstaltet wird der Wettbewerb von Fränk Schleck und seiner Firma „Schleck X-Perience“.