Tageblatt: Michel Ries, wie würden Sie Ihre zweite Teilnahme am Critérium du Dauphiné zusammenfassen?
Michel Ries: Zu Beginn der Woche habe ich sehr viel fürs Team gearbeitet. Mit Mads Pedersen und Jasper Stuyven wollten wir eine Etappe gewinnen, was uns leider nicht gelungen ist. Ich war aber mit meiner Arbeit sehr zufrieden. In den letzten Tagen habe ich mich dann von Tag zu Tag besser gefühlt, obwohl die ersten Tage doch ziemlich anstrengend waren. Es war für mich das Ziel, in eine Ausreißergruppe zu springen, was leider nicht funktioniert hat.
Was fehlt Ihnen noch, um die richtige Ausreißergruppe zu erwischen?
Ich glaube, dass ich diese Aufgabe schon etwas erfahrener angehe. Aber es war während der acht Etappen immer ein großer Kampf. Wenn es rund zwei Stunden braucht, um eine Ausreißergruppe zu bilden, dann ist es irgendwo auch Lotterie. Es hat das Quäntchen Glück gefehlt und vielleicht auch die absolute Topform. Schade, dass es nicht für mich funktioniert hat. Wichtig war aber für uns, dass immer jemand vom Team vorne vertreten war.
Wie sieht Ihr Programm vor den Landesmeisterschaften (17.-19. Juni) aus?
Am Dienstag steht noch die Mont Ventoux Dénivelé Challenge (1.1) an und am Donnerstag beginnt La Route d’Occitanie (2.1). Ich fühle mich insgesamt ziemlich gut und bin deswegen für die nächsten Rennen optmistisch.
Ist das Rennen in Luxemburg für Sie ein Highlight?
Um ehrlich zu sein, nicht. Es ist zwar besonders, in Luxemburg zu fahren. Aber ich bereite mich nicht speziell auf die Landesmeisterschaft vor. Aus Respekt vor dem Veranstalter und dem Verband ist es aber wichtig, am Start zu stehen. Es ist ein spezielles Rennen mit einem kleinen Feld und es ist sehr taktisch.
Wie sehen Sie Ihre Chancen, bei Olympia teilzunehmen?
Die Motivation ist da. Was entschieden wird, muss man sehen. Es gibt ein paar Fahrer in Luxemburg, die zur Verfügung stehen. Es ist aber sicherlich ein Traum, mal bei Olympia zu starten.
Geniets: „Ich glaube fest an Olympia“
Tageblatt: Kevin Geniets, nach der Flandern-Rundfahrt 2020 sagten Sie mal, dass Sie sich noch nie so müde fühlten wie nach diesem Rennen. Wie ist der körperliche Zustand nach dem Dauphiné? Ist das vergleichbar?
Kevin Geniets: Der körperliche Zustand ist bei einem Etappenrennen allgemein etwas anders. Die Abnutzung erfolgt hier von Tag zu Tag. Aber ich hatte schon vor den Etappen eine gute Form, deswegen fühle ich mich ganz okay.
Mit David Gaudu haben Sie einen Fahrer in den Top Ten platzieren können.
Ich bin sehr zufrieden, denn ich hatte nur eine Rolle hier und die war es, David Gaudu zu helfen. Ich hatte keine Freiheiten, das kann ich auch verstehen. In den letzten drei Tagen in den Bergen lief es sehr gut und ich war länger vorne dabei, als ich gedacht hatte. Mein Ziel war es nicht, ein Top-30-Resultat zu landen, aber ich bin sehr zufrieden und auch ein wenig überrascht – im positiven Sinne.
Für Sie geht es mit den Landesmeisterschaften weiter. Ist es Ihr Ziel, den Titel zu verteidigen?
Definitiv. Ich mache mir nicht zu viel Stress, aber ich möchte das Trikot behalten. Für mich ist es ein Highlight, in Luxemburg zu fahren, da dies nicht oft der Fall ist.
Und dann geht es demnächst nach Tokio?
Ich glaube zumindest fest daran. Was dann entschieden wird, muss man sehen. Ich werde nach den Landesmeisterschaften drei Wochen in die Höhe gehen, um auch für Olympia bereit zu sein. Eine Teilnahme bei den Spielen ist was Besonderes und wenn man die Chance bekommt, dann sollte man sie auch nutzen.
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