Tirreno-AdriaticoVan der Poel siegt am Sonntag – Pogacar vor Gesamtsieg

Der Tour-de-France-Sieger des letzten Jahres ist auf dem besten Weg, Tirreno-Adriatico zu gewinnen. Doch der Slowene dürfte gewarnt sein – sicherlich hat er mitbekommen, welches Schicksal seinen Landsmann bei Paris-Nice ereilte. Am Samstag konnte Pogacar zumindest seine herausragende Form bestätigen, indem er die 4. Etappe, die mit einer Bergankunft in Prati di Tivo endete, für sich entschied. Der 22-Jährige konnte bereits am ersten Tag des Wochenendes seinen Vorsprung in der Gesamtwertung ausbauen – am Sonntag machte er dort weiter. 

Es war eine anspruchsvolle Etappe über 205 Kilometer, die am Ende viel Dramatik bot. Nach mehreren Attacken gelang es einer Gruppe von fünf Fahrern, sich vom Peloton zu lösen: Robert Stannard (Team BikeExchange), Filippo Ganna (Ineos Grenadiers), Pello Bilbao (Bahrain-Victorious), Davide Ballerini (Deceuninck – Quick Step) und Jonas Rickaert (Alpecin-Fenix). Diese fünf Mann hatten zur Halbzeit des Rennens einen Vorsprung von etwa vier Minuten. 

Am ersten Anstieg von Castelfidardo fielen einige aus dem Peloton, das nur noch aus etwa 40 Fahrern bestand, während ganz vorne nur noch Ballerini und Rickaert waren. Bereits 65 Kilometer vor dem Ziel attackiert Mathieu van der Poel (Alpecin-Fenix). Früh im Rennen folgten dann weitere Attacken von Favoriten, sodass eine „royale“ Echappée aus Egan Bernal (INEOS Grenadiers), Sergio Higuita (EF Education-Nippo), Tadej Pogacar (UAE Team Emirates), Wout Van Aert (Jumbo-Visma) und Van der Poel entstand. Dahinter machte Pello Bilbao für seinen Leader Mikel Landa (Bahrain-Victorious) Druck und brachte das Feld wieder an die fünf Spitzenreiter heran – Van der Poel war damit nicht einverstanden, drückte 50 Kilometer vor dem Ziel in einer Abfahrt aus Tempo.

Der Niederländer erarbeitete sich auf zehn Kilometern einen Vorsprung von einer Minute. Dahinter erhöhte Davide Formolo das Tempo für seinen Leader Pogacar (UAE), was einigen Fahrern Probleme machte – Nairo Quintana (Arkéa-Samsic) und Higuita schienen aber auch unter dem starken Regen und der Kälte zu leiden und ließen abreißen. Van der Poel baute derweil 20 Kilometer vor dem Ziel seinen Vorsprung auf drei Minuten aus. 

Pogacar griff dann auf eigene Faust an und wollte den Vorsprung auf seinen Rivalen um die Gesamtwertung, Van Aert, erhöhen. Es bildete sich ein Rennen gegen die Zeit – vorne fuhr Van der Poel, dahinter Pogacar und Van Aert fuhr an dritter Stelle. Der Vorsprung von Van der Poel sank erheblich, am Ende reichte es aber um zehn Sekunden. Zwar verpasste Pogacar einen weiteren Etappensieg, in der Gesamtwertung konnte er seinen Vorsprung auf den Belgier aber ausbauen. 

Keine große Rolle spielte das luxemburgische Duo an diesem Wochenende. Kevin Geniets (Groupama-FDJ) und Jempy Drucker (Cofidis) nutzen das Rennen zur Vorbereitung auf die Klassiker. Am Montag bietet sich für die Mannschaft von Drucker aber noch eine gute Möglichkeit auf einen Etappensieg. Das flache Finale ermöglicht einen Massensprint, bei dem der Italiener Elia Viviani sicherlich nicht chancenlos sein wird.