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RadsportTage der Entscheidungen: Drucker will zur Tour de France und zu Olympia

Radsport / Tage der Entscheidungen: Drucker will zur Tour de France und zu Olympia
Jempy Drucker zeigt sich nach den ersten Monaten im Cofidis-Trikot enttäuscht Foto: Cofidis

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Die ersten Monate im Cofidis-Trikot liefen für Jempy Drucker nicht wunschgemäß. Eine leichte Lungenentzündung stoppte den 34-Jährigen kurz vor den Klassikern. Druckers Form ist nun wieder besser. Demnächst wird das Aufgebot für die Tour de France sowie für Olympia bekanntgegeben – bei beiden Veranstaltungen will Drucker dabei sein. 

Normalerweise reden Sportler nicht oft über mögliche Szenarien und über das, was in der Zukunft passieren könnte. Jempy Drucker gab am Mittwoch preis, dass es ein Wunschszenario wäre, im Rot-Weiß-Blauen Trikot zur Tour de France zu fahren – doch eher schmunzelnd. „Das wäre natürlich der Optimalfall“, lächelt Drucker. „Diese zwei Sachen sind noch nicht sicher. Ich bin auch realistisch genug, um zu wissen, dass ein Rennen erst gefahren werden muss. Außerdem steht die Nominierung der Fahrer für die Tour noch aus.“ 

Drucker hat beim Rennen am Sonntag eine letzte Chance, sich für die Tour de France zu empfehlen – es wäre seine erste „Grand Boucle“. Der 34-Jährige hat am vergangenen Sonntag die Tour de Suisse (2.UWT) beendet und fühlt sich in einer guten Verfassung. „Die Rundfahrt war sehr schwierig“, sagt Drucker. „Sie hat dem Formaufbau sicherlich gutgetan. Ich denke, dass die Form sehr ordentlich ist.“ Am Freitag wird Drucker nicht am Start des Zeitfahrens sein, dafür aber am Sonntag beim Straßenrennen. „Es ist ein wichtiges Rennen. Man bekommt für ein Jahr ein besonderes Trikot, was zudem auch noch schön aussieht“, erklärt Drucker schmunzelnd. Dass er nicht zu den Topfavoriten auf den Sieg gehört, weiß er selbst. „Ich habe mir kein Ziel gesetzt. Es gibt Jungs, die im Moment sicherlich noch besser in Form sind als ich. Zwar habe ich die Strecke noch nicht genau analysiert, doch ich weiß, dass sie schwierig ist.“ 

Schwierige Saison

Die nächsten Tage und Wochen werden für den Cofidis-Profi entscheidend sein, ob er die Saison in positiver Erinnerung behalten wird. Denn nach einer möglichen Tour-Teilnahme könnte auch eine mögliche Teilnahme an Olympia warten. „Ich wäre da schon gerne einmal dabei. Ob dieses Jahr oder vielleicht in vier. Ich weiß noch nicht, wie meine Karriere weitergeht. Vielleicht bekomme ich ja noch eine Chance. Als Sportler ist Olympia sicherlich der Höhepunkt einer Karriere. Das möchte ich nicht missen“, sagt Drucker. 

Bis jetzt lief die Saison noch nicht nach den Wünschen des Radprofis. Zwar fing die Saison gleich mit dem ersten Sieg im ersten Rennen durch Christophe Laporte sehr positiv an, der Rest war hingegen enttäuschend. Vor den Klassikern kämpfte Drucker mit einer leichten Lungenentzündung, danach kam er nicht mehr so schnell zurück, wie er es von sich selbst erwartete. „Persönlich war es enttäuschend. Ich habe immer versucht, mich in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Für Laporte war die Saison bis jetzt gut, vor allem durch den zweiten Platz bei Dwars door Vlaanderen (1.UWT).“ 

Gesundheitlich geht es ihm wieder besser, die Tendenz der Form ist steigend. Für die nächsten Monate hat sich Drucker vorgenommen, seinen Platz im Team zu rechtfertigen. „Auf dem Niveau hat man Druck. Ich fuhr letztes Jahr eine meiner besten Klassikerkampagnen und fünf Monate später war ich sehr enttäuscht. Wenn man in ein neues Team kommt, möchte man sich auch zeigen. Man möchte zeigen, dass man die Aufgaben, für die man geholt wurde, bewältigen kann.“