Es schien lange so, als könnte Christine Majerus bei der Premiere von Paris-Roubaix für Damen etwas Großes erreichen. Majerus ließ sich nicht überraschen, zeigte sich ständig in der ersten großen Gruppe vorne und hatte auch technisch kaum Probleme mit den rutschigen Kopfsteinpflasterpassagen. 18 Kilometer vor dem Ziel wurden ihr alle Chancen auf eine vordere Platzierung genommen.
So verlief das Rennen: Vor der ersten Kopfsteinpflasterpassage war es Elizabeth Deignan, die sich entscheidend vom Peloton absetzte. Im Peloton gab es dann immer wieder Stürze. Früh traf es bereits Ellen van Dijk, dann stürzte auch die belgische Meisterin Lotte Kopecky. Das Rennen spaltete sich in viele kleine Gruppen – Majerus ließ sich aber zu keinem Zeitpunkt überraschen, blieb stets sehr gut positioniert und konnte zeigte somit immer in der ersten große Gruppe hinter Deignan präsenz. Majerus war 50 Kilometer vor dem Ziel die einzige Fahrerin ihrer Mannschaft, die noch vorne vertreten war. Die Luxemburgerin hatte somit die große Chance, ihre eigene Karte auszuspielen.
Der Regen verursachte immer wieder Probleme bei den Fahrerinnen. Die Kopfsteinpflaster waren rutschig und mit Schlamm bedeckt – teilweise sah es aus, als würden die Radsportlerinnen auf Glatteis fahren. Eine 16-köpfige Gruppe machte 25 Kilometer vor dem Ziel weiterhin Jagd auf die Britin. Stürze blieben dabei nicht aus. Es erwischte zahlreiche Fahrerinnen – und 18 Kilometer vor dem Ziel auch Majerus. Die luxemburgische Landesmeister stürzte völlig unverschuldet über Ellen van Dijk, die kurz vor Sportlerin des Jahres zu Fall kam. Bitter für die 34-Jährige: Das ganze Rennen wirkte sie sehr souverän und war immer gut positioniert. Durch den unglücklichen Sturz war ihr Rennen allerdings gelaufen.
Deignan ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. Es war ein beeindruckender Sieg der 32-jährigen Britin, die immerhin etwa 80 der insgesamt 116,4 Kilometer alleine an der Spitze fuhr. Mit 1:17 Minute Rückstand fuhr Marianne Vos (NL/Jumbo-Visma) auf den zweiten Platz, dritte wurde Elisa Longo Borghini (I/Trek-Segfredo). Trotz des Sturzes kämpfte sich Majerus auf Platz 11 (+3:03 Minuten).
Sehr starke Leistung von unserer "Grande Dame" des Radsport !
Ohne diesen Sturz wäre ein Platz unter den Top5 möglich gewesen !
Ihre Querfeldein Fähigkeiten erklären zum Teil den 11ten Platz !
Dies trotz des schweren Sturzes 18Km vor Ziel.
Weiter so !