Zugegeben, bei einer Wutrede von Patrick Lefevere will man eher nicht dabei sein. Die Klassiker-Mannschaft von Quick-Step Alpha Vinyl musste sich nach dem Debakel am Samstag beim Omloop Het Nieuwsblad (1.UWT) einer solchen Rede stellen. „Ein solches Rennen kann passieren, aber eigentlich darf es das nicht“, sagte Fabio Jakobsen zum Omloop Het Nieuwsblad. „Vor allem nicht bei uns. Darum haben wir von Patrick Lefevere eine strenge Predigt bekommen.“

Immerhin scheint die „Predigt“ Früchte getragen zu haben. Jakobsen gewann am Sonntagnachmittag mit Kuurne-Brüssel-Kuurne das zweite Rennen des Eröffnungswochenendes. Doch lange sah es nicht danach aus, dass es zu dem finalen Sprint des Pelotons kommen sollte. Etwa 100 Meter vor der Ziellinie wurden die drei Ausreißer Taco van der Hoorn (Intermarché-Wanty-Gobert Matériaux), Christophe Laporte (Jumbo-Visma) und Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) erst eingeholt. Das Trio hatte sich von einer größeren Spitzengruppe etwa 20 Kilometer vor dem Ziel gelöst. 

„The Wolfpack“ versuchte alles, das Trio einzuholen, doch zwei Kilometer vor dem Ziel betrug der Abstand immer noch neun Sekunden. Mit der „Flamme rouge“ übernahm dann Trek-Segafredo das Tempo im Peloton. Alex Kirsch, der letzte Anfahrer von Jasper Stuyven, der den Sprint machen sollte, fuhr die Lücke zu den Ausreißern spät zu. 

Die schnellsten Beine hatte am Ende Jakobsen. Zweiter wurde der Australier Caleb Ewan (Lotto Soudal), Dritter wurde Hugo Hofstetter (Arkéa Samsic). Kirschs Sprinter Stuyven beendete das Rennen auf dem 15. Platz, der Luxemburger selbst überquerte den Zielstrich als 44. Tom Wirtgen, der in einem ungünstigen Moment einen Plattfuß bekam, beendete das Rennen nicht. Beide Luxemburger werden am Dienstag bei Le Samyn (1.1) starten. Außerdem wird die luxemburgische Kontinental-Mannschaft Leopard Pro Cycling bei dem Rennen antreten. Voraussichtlich gehören Arthur Kluckers und Colin Heiderscheid zum Aufgebot des Teams.