Getrübt war die Stimmung von FSCL-Nationaltrainer Misch Wolter am Freitagmorgen. Die UCI (Union Cycliste Internationale) hatte soeben mitgeteilt, dass das Rennen der Juniorinnen und Junioren bei der Cyclocross-Weltmeisterschaft in Ostende (B) abgesagt wurde. „Eine große Überraschung war es nicht“, sagte Wolter. „Aber man lebte mit der Hoffnung.“
Der Internationale Radsportverband sagte bereits die Weltcup-Rennen der Junioren und der U23 in Overijse (B) ab, die eine Woche vor der Weltmeisterschaft hätten stattfinden sollen. Die aktuelle Gesetzgebung in Belgien sieht vor, dass nur Profisport erlaubt ist – die 17-jährige Marie Schreiber besitzt diesen Profistatus noch nicht. Vor zwei Jahren hätte sie eine Profilizenz beantragen können, doch durch die Einführung der Juniorinnen-Kategorie der UCI ist dies nun hinfällig. „Durch die belgische Gesetzgebung ist es verständlich, dass die Rennen abgesagt wurden. Wir haben jedoch auf eine Sondergenehmigung gehofft, weil es eine WM ist“, sagte der FSCL-Coach.
Zwar zeigt Wolter ein gewisses Verständnis, doch die Gefahr, sich mit dem Virus zu infizieren, sei wegen der Konzepte und Auflagen sehr gering. „Jeder, der sich auf dem Gelände befindet, braucht einen negativen Test, der höchstens 48 Stunden alt ist. Außerdem herrscht überall eine Maskenpflicht. In Belgien waren bereits einige Rennen, da ist an sich nie was passiert. Die Rennen wären also ziemlich sicher gewesen.“
Rennen der U23 und Elite finden statt
Im Gespräch mit dem Tageblatt erklärte Schreiber am 1. Dezember 2020, dass sie bei der WM auf das Podium fahren möchte. Diese Möglichkeit bleibt der jungen Nachwuchssportlerin nun verwehrt. In den kommenden Tagen werden sich Wolter und Schreiber dann beraten, ob ein Start bei den U23 sinnvoll wäre. Schreiber kann einen Antrag auf Teilnahme am Rennen der U23 stellen, ob dieser jedoch angenommen wird, ist eine andere Frage. „Die Anforderungen sind bei den U23 natürlich etwas höher. Die Erfolgschancen wären nicht so hoch wie beim Rennen der Juniorinnen.“
Für Schreiber war dies die letzte Chance, bei einem WM-Rennen der Juniorinnen im Cyclcocross teilzunehmen. Wenn die Cyclcross-WM im nächsten Jahr in Fayetteville (USA) stattfinden wird, ist sie dann bei den U23 startberechtigt.
Wie geplant sollen aber die Rennen für Elite und U23 stattfinden. Mit Christine Majerus wird am Samstag, 30. Januar (15.00 Uhr) eine Luxemburgerin im Damenrennen an den Start gehen. „Christine ist immer zu einem sehr guten Ergebnis imstande“, sagt Wolter. „Wir müssen nach vorne schauen und die Karten ausspielen, die wir haben.“
Bei den U23 der Männer werden mit Loïc Bettendorff und Cedric Pries gleich zwei Luxemburger starten. Das Leopard-Duo fuhr im Dezember des vergangenen Jahres bereits beim Weltcup in Dendermonde mit (B). Mats Wenzel wird aufgrund einer Verletzung nicht an den Start gehen.
Im Überblick
Das voraussichtliche Programm:
Samstag, 30. Januar
13.00 Uhr: Rennen der Männer-U23 mit Loïc Bettendorff und Cedric Pries
15.00 Uhr: Rennen der Damen-Elite mit Christine Majerus
Sonntag, 31. Januar
13.00 Uhr: Rennen der Damen-U23 – eventuell mit Marie Schreiber
15.00 Uhr: Rennen der Männer-Elite
Das grosse Talent sollte jetzt in die Zukunft planen !
Zuerst und prioritär die Schule erfolgreich abschliessen.
Ohne Druck weiter trainieren und Rennen fahren, das Talent geht nicht verloren.
Nur schade für unseren Radsport dass diese WM Chance bei den Juniorinnen nicht mehr möglich ist.
Halte weiter die Daumen, auch für Misch WOLTER.