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RadsportJungels konzentriert sich auf einen Etappensieg: Die Ruhe vor dem Sturm

Radsport / Jungels konzentriert sich auf einen Etappensieg: Die Ruhe vor dem Sturm
Auf den nächsten Etappen will Bob Jungels (Deceuninck-Quick Step) um den Tagessieg mitfahren Foto: Christophe Ena/dpa

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Bob Jungels (Deceuninck-Quick Step) konnte sich am gestrigen Ruhetag von seinem Sturz auf der 15. Etappe erholen. Der Luxemburger wurde kurz vor dem Schlussanstieg zum Grand Colombier von einem Krankenwagen angefahren. Bis auf ein paar Schürfwunden trug er keine schlimmeren Verletzungen davon. Nun konzentriert er sich auf einen Etappensieg. 

Der luxemburgische Radprofi Bob Jungels hat bei dieser Tour de France erneut wichtige Dienste für sein Team verrichtet. Der 27-Jährige leistete nicht nur wichtige Arbeit für seinen Sprinter Sam Bennett, der weiterhin das Grüne Trikot trägt, sondern auch für Julian Alaphilippe. Der Franzose trug drei Tage lang das „Maillot jaune“ und konnte bei der Verteidigung seiner Spitzenposition auf die Unterstützung Jungels’ zählen. Am Ende verlor Alaphilippe das Gelbe Trikot nach einer Zeitstrafe – weil er 17,1 Kilometer vor dem Ziel von einem Betreuer eine Trinkflasche entgegennahm. Auf der 5. Etappe war das nur bis 20 Kilometer vor dem Ziel erlaubt.

Jungels darf in der letzten Woche nun seine Freiheiten genießen und auf einen Etappensieg fahren. Der Luxemburger versuchte es bereits auf der 11. Etappe, als er mit seinem Teamkollegen Kasper Asgreen die Lücke zu Lukas Pöstlberger (Bora-hansgrohe) schloss und sich eher zufällig in einer Ausreißergruppe zu dritt befand. Am Ende reichte es nicht zum Etappensieg. Auch am Sonntag versuchte Jungels, zur Ausreißergruppe aufzuschließen, doch das Tempo des Pelotons war zu hoch, weil Jumbo-Visma den Etappensieg anpeilte. „Leider hat es nicht geklappt, aber wir dachten uns schon, dass Jumbo-Visma den Etappensieg wollte. Am Ende habe ich nichts verloren“, erklärte der Luxemburger. Dadurch, dass Jungels nicht den Sprung in die Ausreißergruppe schaffte, sparte er einiges an Kräften. „Letztendlich gab es nichts zu gewinnen. Wenn Jumbo-Visma sich dazu entscheidet, die Etappe gewinnen zu wollen, ist es sehr eindrucksvoll, wie sie fahren. Vor allem Fahrer wie Wout van Aert, die keine Kletterer sind. Egan Bernal (Ineos) wurde abgehängt, bevor Van Aert seine Arbeit erledigt hatte.“ 

Hohes Niveau

Jungels, der momentan seine achte Grand-Tour bestreitet, spricht von einem sehr hohen Niveau. „Die Tour ist, wenn ich auf den Tempo-Durchschnitt blicke, sehr schnell. Wenn ich mein Form-Niveau anschaue, dann denke ich, dass in der letzten Woche einiges möglich sein wird, auch wenn es in den Alpen schwer wird“, sagt Jungels. Vielleicht bietet sich dem Luxemburger bereits heute eine gute Gelegenheit, wenn es über 164 von La Tour-du-Pin nach Villard-de-Lans geht. Nach dem letzten Ruhetag der Tour de France werden die Fahrer nicht die Gelegenheit bekommen, langsam wieder ins Renngeschehen einzugreifen. Fünf Bergwertungen warten heute auf das Peloton und da der Scheitelpunkt des letzten Anstiegs 20,5 Kilometer vor dem Ziel liegt, wird sich heute in der Gesamtwertung nicht viel tun – außer einer der Favoriten bricht ein, was zu diesem Zeitpunkt und in diesem Gelände möglich ist. 

La Tour-du-Pin ist französischen Radsport-Fans in guter Erinnerung. Als 1983 zum bislang einzigen Mal hier eine Tour-Etappe startete, fuhr Laurent Fignon ins Gelbe Trikot – und trug es bis Paris. Der große Showdown um das Gelbe Trikot wird bei der diesjährigen Tour aber nicht für heute erwartet. Das Finale mit der Montée de Saint-Nizier-du-Moucherotte (1. Kategorie) und dem Schlussanstieg ins Ziel (3. Kategorie) ist nicht anspruchsvoll genug, um einen größeren Vorsprung auf die Konkurrenz herauszufahren. Stattdessen werden wohl bergfeste Ausreißer den Etappensieg unter sich ausmachen, womöglich auch auf der 18. Etappe.

Trotz seines Sturzes am Sonntag sagt Jungels: „Ich habe ein gutes Gefühl. Ich werde es versuchen und hoffe, dass einige Fahrer etwas müder sind als ich.“ Der Luxemburger wurde am Sonntag von einem Krankenwagen angefahren, trägt bis auf ein paar Schürfwunden jedoch keine schlimmeren Verletzungen davon. Am gestrigen Ruhetag wurden die Teams erneut auf das Coronavirus getestet. Die Ergebnisse sollen vor dem Start der heutigen Etappe veröffentlicht werden.

Gesamtwertung

nach 15 von 21 Etappen:
1. Primoz Roglic (Slowenien/UAE) 65:37:07 Stunden,
2. Tadej Pogacar (Slowenien/UAE) 0:40 Minuten zurück,
3. Rigoberto Uran (Kolumbien/EF Pro Cycling) 1:34 zurück,
4. Miguel Angel Lopez (Kolumbien/Astana) 1:45,
5. Adam Yates (Großbritannien/Mitchelton-Scott) 2:03,
6. Richie Porte (Australien/Trek-Segafredo) 2:13,
7. Mikel Landa (Spanien/Bahrain-McLaren) 2:16
8. Enric Mas (Spanien/Movistar) 3:15,
9. Nairo Quintana (Kolumbien/Arkea-Samsic) 5:08,
10. Tom Dumoulin (Niederlande/Jumbo-Visma) 5:12,
11. Guillaume Martin (Frankreich/Cofidis) 6:45,
12. Alejandro Valverde (Spanien/Movistar) 6:52,
13. Egan Bernal (Kolumbien/Ineos) 8:25
… 43. Bob Jungels (Luxemburg/Deceuninck-Quick Step) 1:44:07