RadsportJasper Stuyven gewinnt Omloop Het Nieuwsblad – Luxemburger Drucker starker Zwölfter 

Jasper Stuyven (Trek-Segafredo) hat das erste Klassikerrennen des Jahres für sich entschieden. Der Belgier konnte sich beim heimischen Omloop Het Nieuwsblad (1.UWT) im Schlusssprint gegen seinen Landsmann Yves Lampaert (Deceuninck-Quick Step) durchsetzen. Aus luxemburgischer Sicht hat vor allem Jempy Drucker (Bora-hansgrohe) eine starke Vorstellung geliefert. Der 33-Jährige musste sich nach einem platten Reifen ins Peloton zurückkämpfen, das durch den starken Wind bereits in mehrere Teile zerrissen war. Drucker schaffte es dennoch, sich wieder ins Hauptfeld, in dem zu diesem Zeitpunkt auch Alex Kirsch (Trek-Segafredo) und Bob Jungels (Deceuninck Quick-Step) vertreten waren, vorzuarbeiten. Kirsch hatte rund 72 Kilometer vor dem Ziel eine Schrecksekunde zu überstehen: Der 27-Jährige stürzte auf dem nassen Asphalt in einer Rechtskurve, zog sich jedoch keine schlimmere Verletzung zu. Genau wie Drucker ließ Kirsch viele Kräfte, um ins Peloton zu fahren.

Den entscheidenden Angriff konnte eine Gruppe von acht Fahrern rund 70 Kilometer vor dem Ziel setzen. Mit den Belgiern Stuyven, Lampaert oder dem Italiener Matteo Trentin (Team CCC) fuhren gleich mehrere Favoriten in der Spitzengruppe mit. Im Verfolgerfeld war man sich über die Nachführarbeit uneinig. Der Vorsprung der Echappée wuchs auf 2:30 Minuten an. Am Bosberg konnte sich das belgische Duo dann vom Rest der Spitze absetzen. Stuyven hatte im Endspurt mehr Kräfte und konnte zum ersten Mal in seiner Karriere das prestigeträchtige Rennen in seiner Heimat gewinnen.

Der Luxemburger Jempy Drucker zeigte sich in einer guten Verfassung. Am Ende fehlte ihm im Schlussspurt die nötige Energie, um seine Platzierung noch zu verbessern. Der in Sandweiler geborene Radprofi kam mit einer Gruppe von 15 Fahrern als zwölfter (+1:28 Minute) ins Ziel. Jungels klassierte sich als 32. (+2:20 Minuten), Kirsch kam als 45. (+6:00 Minuten) im Ziel an. Der vierte Luxemburger, Kevin Geniets (Groupama-FDJ), beendete das Rennen vorzeitig. 

Christine Majerus (Boels – Dolmans Cycling Team) wurde im Rennen der Damen 19. Die Luxemburgerin kam beim Sieg der amtierenden Weltmeisterin Annemiek van Vleuten (Mitchelton-Scott) mit 1:58 Minute Rückstand im Ziel an. Rund 40 Kilometer lang dominierten die luxemburgischen Farben auf dem Helm von Majerus das Bild der TV-Übertragung: Die 33-Jährige verrichtete viel Führungsarbeit, fuhr dabei immer wieder Ausreißversuche zu. Erst fuhr sie das Loch zu Franziska Koch (Team Sunweb) zu, dann holte sie Marlen Reusser (Bigla-Katusha) ein. Ihre Arbeit sollte vor allem ihrer Kapitänin Chantal van den Broek-Blaak dienen, die am Ende mit einem vierten Platz das Podium knapp verpasste. Die 37-Jährige Van Vleuten zog das Tempo rund zwölf Kilometer vor dem Ziel entscheidend an.