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Tour de LuxembourgMehr als nur Erleichterung: Italiener Modolo gewinnt 3. Etappe 

Tour de Luxembourg / Mehr als nur Erleichterung: Italiener Modolo gewinnt 3. Etappe 
Tränen der Erleichterung: Sacha Modolo feierte am Donnerstag seinen ersten Sieg seit 2018 Foto: Anouk Flesch/Tageblatt

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Eine Menge Erleichterung ist am Donnerstag in Form von Tränen bei Sacha Modolo abgefallen. Der 34-jährige Italiener siegte auf der 3. Etappe der Tour de Luxembourg, die über 189,3 Kilometer von Bad Mondorf nach Mamer führte, im Sprint. Im Gelben Trikot bleibt Marc Hirschi, der sich am Freitag im Zeitfahren allerdings gegen João Almeida (Deceuninck-Quick Step) behaupten muss.

Seine Stimme zitterte, die Tränen hielt er tapfer zurück. Sacha Modolo versuchte im Zielbereich alles, um seine Emotionen zurückzuhalten. Doch dass dieser Sieg dem 34-Jährigen sehr nahe ging, war nicht zu übersehen. „Ich kämpfte …“, sagte Modolo und nahm eine Atempause. Dann fuhr er fort: „… seit drei Jahren für diesen Erfolg. Es war eine sehr harte Zeit.“ Modolo fing sich einen Virus ein, der seinen Magen belastete. Bei EF Education First kam er 2019 nicht mehr in Tritt und fand in einem ProTour-Team, bei Alpecin-Fenix, einen Platz. Seine neue Saison in den neuen Farben fing mit einem 2. Platz bei der Algarve-Rundfahrt (2.Pro) gut an – dann kamen die Probleme mit dem Magen. Es folgte eine Wettkampfpause von fünf Monaten, ehe er in Polen beim Neustart stürzte. 

Disqualifizierter Aberasturi höhnisch: „Dank der UCI“

Am Mittwoch wurde Jon Aberasturi (Caja Rural) nach der 2. Etappe disqualifiziert, weil er eine verbotene Position auf seinem Fahrrad eingenommen hatte. Der 32-Jährige war gezwungen, das Rennen zu verlassen. „Morgen werde ich nicht am Start der Luxemburg-Rundfahrt stehen“, twitterte der Spanier am Mittwoch. „Dank einer inkompetenten Jury oder einer Jury, die ihre Brille kontrollieren muss. Die Disqualifikation ist auf eine Verwechslung der „Super-Tuck-Position“ zurückzuführen. Dank der UCI. Noch einmal … konzentrieren Sie sich auf die wichtigen Dinge.“

Erst gegen Ende der diesjährigen Saison fällt die Last bei ihm ab. Sein letzter Sieg datiert immerhin vom 16. Februar 2018. Damals siegte er bei der Ruta del Sol. „Es ist auch ein Erfolg für meine Familie. Ich kann es nicht glauben“, sagte Modolo am Donnerstag in Mamer. „Ich möchte nur noch in den Bus gehen und meine Frau anrufen.“ 

Bis es zu diesem finalen Sprint kam, animierte unter anderem ein Luxemburger das Rennen. Zusammen mit Ben O’Connor (Ag2r Citroën), Jasper De Buyst (Lotto-Soudal), Philipp Walsleben (Alpecin-Fenix), Ceriel Desal (Bingoal Pauwels Sauces WB) und Kenneth van Rooy (Sport Vlaanderen – Bâloise) bildete Alex Kirsch (Trek-Segafredo) nach etwa 30 Kilometern die Fluchtgruppe des Tages. Nach den schwierigen ersten beiden Etappen sollte es am Donnerstag allerdings kein Rennen zur Erholung werden. Das durchschnittliche Tempo war vor allem zu Beginn sehr hoch. Die Ausreißer erarbeiteten sich einen Vorsprung von etwa drei Minuten.

Hirschi gibt sich kämpferisch

Das Quintett um Kirsch kämpfte lange, wurde jedoch zwei Kilometer vor der Zielankunft eingeholt. Endschnellster war dann der Italiener, der sich vor Benoît Cosnefroy (Ag2r-Citroën) und Eduard-Michael Grosu (Delko) durchsetzte. „Es war eine unglaubliche Leistung des Teams, sie haben einen tollen Job gemacht. Ich habe in den letzten 200 Metern alles gegeben. Ich hoffe, dass mein Team nun zufrieden ist“, resümierte der Etappensieger. Der Topfavorit auf den Sieg, Caleb Ewan (Lotto Soudal), konnte nicht um den Sieg mitfahren; der Australier ging am Donnerstag nicht mehr an den Start der Rundfahrt. „Zusammen mit dem Mannschaftsarzt wurde entschieden, dass Caleb Ewan nicht an den Start der dritten Etappe der Tour de Luxembourg gehen wird. Um seine Teilnahme an den Weltmeisterschaften nicht zu gefährden, hat Caleb Ewan sich aus dem Rennen zurückgezogen und wird sich nun erholen und ausruhen“, hieß es in einer Mittelung des Teams. 

Im Kampf um den Gesamtsieg bei der Tour de Luxembourg wird beim Zeitfahren am Freitag das Duell zwischen Marc Hirschi (UAE), dem aktuellen Träger des Gelben Trikots, und João Almeida (Deceuninck-Quick Step) erwartet. Der Portugiese hat erst in diesem Jahr seine Fähigkeiten beim Zeitfahren unter Beweis stellen können und wird am Freitag im Trikot des portugiesischen Landesmeisters antreten. Auch bei der Europameisterschaft vor einer Woche überzeugte er mit einem zehnten Platz. „An einem normalen Tag müsste es machbar sein, das Gelbe Trikot zurückzuerobern“, sagte Almeida. „Ich muss sehen, wie meine Beine sein werden. Es ist gut, dass die Bedingungen am Freitag normal sein sollten. Aber man muss aufpassen, es gibt immer Überraschungen.“ 

Sein Schweizer Kontrahent sieht die Lage ähnlich. „Es wird definitiv schwierig, das Trikot zu verteidigen. Aber der letzte Tag wird auch nicht einfach“, sagte Hirschi. „In Luxemburg ist das Rennen allgemein sehr schnell. Die Straßen sind gut und heute (am Donnerstag) war eine starke Gruppe vorne. Deswegen war immer Zug drauf.“ Die Frage nach der Tagesform könnte also auch eine entscheidende werden, wenn es um den Sieg bei der diesjährigen Luxemburg-Rundfahrt gehen wird. Das Zeitfahren am Freitag um Düdelingen geht über insgesamt 25,4 Kilometer. Der erste Fahrer wird um 13:17 Uhr in Düdelingen starten, Hirschi wird um 15:26 Uhr der letzte Fahrer sein, der den Kampf gegen die Uhr – und gegen Almeida – angehen wird. 

Im Überblick 

3. Etappe: Mondorf-les-Bains – Mamer (189,3 km)
1. Sacha Modolo (ITA/Alpecin-Fenix) in 4:17:47 Stunden, 2. Benoît Cosnefroy (FRA/Ag2r Citroën), 3. Eduard Michael Grosu (RUM/Delko), 4. Edvald Boasson-Hagen (TotalEnergies), 5. Andrea Vendram (I/Ag2r Citroën), 6. Clément Champoussin (FRA/Ag2r Citroën), 7. Arne Marit (B/Sport Vlaanderen-Bâloise), 8. Franck Bonnamour (B&B Hotels p/b KTM), 9. Manuel Penalver (ESP/Burgos-BH), 10. Arvid De Kleijn (NL/Rally Cycling), … 44. Cédric Pries (LUX/Leopard Pro Cycling), … 56. Tom Wirtgen (LUX/Bingoal Pauwels Sauces WB) alle gleiche Zeit, … 65. Arthur Kluckers (LUX/Leopard Pro Cycling) +0:13 Minuten, … 71. Luc Wirtgen (LUX/Bingoal Pauwels Sauces WB) +0:13, 72. Bob Jungels (LUX/Ag2r Citroën) +0:18, … 74. Ben Gastauer (LUX/Ag2r Citroën) +0:18, … 89. Alex Kirsch (LUX/Trek-Segafredo) +0:44

Gesamtwertung nach 3 von 5 Etappen:
1. Marc Hirschi (CH/UAE) in 12:18:53 Stunden, 2. João Almeida (POR/Deceuninck Quick Step)+0:04 , 3. David Gaudu (FRA/Groupama-FDJ) +0:19, 4. Thibaut Pinot (FRA/Groupama-FDJ) +0:23, 5. David de la Cruz (ESP/UAE) +0:23, 6. Davide Formolo (I/UAE) +0:23, 7. Nairo Quintana (COL/Arkéa Samsic) +0:33, 8. Clément Champoussin (FRA/Ag2r Citroën) +0:35, 9. Jesus Herrada (ESP/Cofidis) +0:35, 10. Pierre Latour (FRA/Cofidis) +0:35, … 32 Kluckers +7:01, … 49. L. Wirtgen +13:30, … 61. T. Wirtgen 15:50, … 82. Jungels +20:07,… 85. Alex Kirsch +20:30, … 90. Gastauer 24:06, … 98. Pries +28:11

Bergwertung: 
1. Kenny Molly (BEL/Bingoal Pauwels Sauces WB) 29 Punkte
Sprintwertung:
1. João Almeida (POR/Deceuninck-Quick Step) 36 Punkte
Bester Nachwuchsfahrer:
1. Marc Hirschi (CH/UAE) in 12:18:53 Stunden
Bestes Team: 
1. UAE-Team Emirates in 36:57:40 Stunden