Nach seinen Siegen bei Paris-Roubaix und Dwaars door Vlanderen kann Dylan Van Baarle das nächste große Rennen in sein Palmarès eintragen. Richtig interessant wurde das Rennen am Molenberg, etwa 40 Kilometer vor dem Ziel. Knapp 20 Fahrer hatten sich auf dem Hochplateau nach dem Molenberg abgesetzt – darunter Van Baarle.
Nur wenige Kilometer später löste sich Kevin Geniets aus dem Hauptfeld, das etwa 40 Sekunden Rückstand auf die Führungsgruppe hatte. Zusammen mit Trek-Segafredo-Kapitän Jasper Stuyven machte der Luxemburger Jagd auf die Ausreißer. Ganz vorne hatte sich währenddessen ein Quartett um Van Baarle, Jonathan Milan (Bahrain-Victorious), Mathis Le Berre (Arkéa-Samsic) und Florian Vermeersch (Alpecin-Deceuninck) gebildet. Wenige Kilometer später wurden Geniets und Stuyven von Jan Tratnik (Jumbo-Visma), Nils Eekhoff (Alpecin-Deceuninck), Rui Oliveira (UAE) und Brent Van Moer (Lotto Dstny) begleitet – den Sprung nach ganz vorne schaffte die Gruppe aber nicht.
Instinktiver Angriff
Ergebnis
78. Omloop Het Nieuwsblad, Eintagesrennen in Belgien von Gent nach Ninove (207,3 km):
1. Dylan Van Baarle (Niederlande/Jumbo-Visma) 4:54:49 Stunden, 2. Arnaud De Lie (Belgien/Lotto Dstny) +0:20 Minuten, 3. Christophe Laporte (Frankreich/Jumbo-Visma), 4. Alexander Kristoff (Norwegen/Uno-X Pro), 5. Thomas Pidcock (Großbritannien/Ineos), … 27. Kevin Geniets (Luxemburg/Groupama-FDJ) 0:28, … 74. Alex Kirsch (Luxemburg/Trek-Segafredo) 2:45
Etwa 30 Kilometer vor dem Ziel fuhr das Hauptfeld die Lücke zu den Verfolgern zu. Auch Alex Kirsch zeigte sich zu diesem Zeitpunkt im Hauptfeld in einer guten Position. In der Mauer von Geraardsbergen war Kirsch weiterhin auf den ersten Positionen des Hauptfelds zu sehen, musste dann aber einige Konkurrenten an sich vorbeiziehen lassen. Geniets hielt sich nach dem Anstieg weiter im Hauptfeld. Vorne hatte sich Van Baarle einen Vorsprung erarbeitet, das Hauptfeld zog sich an der Steigung auseinander. Auf den letzten 15 Kilometern entwickelte sich somit ein Duell zwischen Van Baarle und vier Verfolgern: Christophe Laporte (Jumbo-Visma), Matej Mohoric (Bahrain-Victorious), Tim Wellens (UAE) und Arnaud de Lie (Lotto-Dstny).
Der Holländer ließ sich den Vorsprung nicht mehr nehmen und fuhr mit 20 Sekunden Vorsprung auf das Hauptfeld durchs Ziel. De Lie sicherte sich im Massensprint den zweiten Platz vor Laporte. „Wir hatten ständig die Kontrolle. Der Plan war, das Rennen schon früh zu verschärfen. Was die Jungs gemacht haben, ist einfach enorm“, sagte Van Baarle. „Ich habe instinktiv in einem Moment angegriffen, in dem alle anderen in Schwierigkeiten waren.“
Geniets fuhr mit 28 Sekunden Rückstand als 27. über die Ziellinie, Kirsch wurde mit 2:45 Minuten Rückstand 74. Der 30-jährige Van Baarle, der in der vergangenen Saison Paris-Roubaix gewonnen hatte und im Winter von Ineos-Grenadiers zur Jumbo-Mannschaft wechselte, tritt die Nachfolge des Belgiers Wout Van Aert an, der am Samstag nicht anwesend war.
Damen: Doppelsieg für SD Worx
An ihrem 36. Geburtstag hatte Christine Majerus genügend Gründe zum Feiern: Neben ihrem Ehrentag durfte sie sich auch über einen Doppelsieg ihres Teams beim Omloop Het Nieuwsblad (1.UWT) freuen. Nach einem technischen Defekt zu Beginn des Rennens arbeitete sich Majerus ins Hauptfeld zurück, wo sie viel Arbeit für ihre Teamkolleginnen verrichtete. Bis zur Mauer von Geraardsbergen, 16 Kilometer vor dem Ziel, machte sie Tempo. Ihre Mannschaftskameradin Lotte Kopecky attackierte an diesem Anstieg – und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. Den Sprint des folgenden Hauptfeldes gewann mit elf Sekunden Rückstand auf die Siegerin Lorena Wiebes, die damit den Doppelsieg für SD Worx perfekt machte. Nina Berton (Ceratizit-WNT Pro Cycling) wurde 46. auf 2:04 Minuten, Majerus fuhr in der gleichen Gruppe wie ihre Landsfrau als 53. durchs Ziel.
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