Bob Jungels scheint auf dem richtigen Weg zu sein. Auf dem schwierigen 4. Teilstück des Tirreno-Adriatico hielt der Luxemburger am Donnerstag lange vorne mit. Es war das nächste Aufeinandertreffen der ganz großen Favoriten: Am finalen Anstieg hagelte es nur so Angriffe. Unter anderem erhöhten Romain Bardet (DSM), Miguel Angel Lopez (Astana – Qazaqstan), Mikel Landa, Damiano Caruso (beide Bahrain – Victorious), Emanuel Buchmann, Wilco Kelderman (Bora-hansgrohe), Remco Evenepoel und Richie Porte (Ineos Grenadiers) das Tempo. Da stets Angriffe zu verteidigen waren, war das Tempo auf den letzten Kilometern sehr hoch. 

Jungels fuhr in der Gruppe der Favoriten lange Zeit mit, wurde dann erst auf den letzten Metern distanziert. 600 Meter vor dem Ziel eröffnete der Franzose Victor Lafay (Cofidis) das Finale, doch Tadej Pogacar (UAE) konterte. Der Slowene fuhr mit Leichtigkeit am Franzosen vorbei, setzte sich ab und gewann die Etappe. „Nachdem das Team den ganzen Tag so hart gearbeitet hatte, dachte ich mir: Wenn du es jetzt nicht probierst, dann war das ein schlechter Tag für uns. Letztlich haben wir alles richtig gemacht und am Ende sprang der Sieg heraus“, sagte der Tagessieger. „Es kommen jetzt noch ein paar harte Tage. Morgen wird es ähnlich wie heute, da müssen wir sehr konzentriert bleiben. Danach folgt die Königsetappe, die alles entscheiden wird.“ 

Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma) fuhr zwei Sekunden hinter Pogacar über die Ziellinie, Dritter wurde Lafay. Jungels fuhr letztendlich mit 25 Sekunden Rückstand auf Pogacar auf den 27. Platz.

Großer Verlierer des Tages war Richard Carapaz, der zwei Kilometer vor dem Ziel schon zurückfiel und mit 2:39 Minuten Rückstand über die Ziellinie fuhr. Pogacar übernimmt in der Gesamtwertung damit das Sagen. Er führt nach der vierten Etappe mit 9 Sekunden Vorsprung vor Evenepoel. Jungels konnte nach der Etappe zwölf Plätze nach vorne rücken und findet sich nun auf dem 20. Platz der Gesamtwertung wieder. 

Am Freitag führt die fünfte Etappe über einen hügeligen Parcours von Sefro nach Fermo (155 km), erneut sind die Klassementfahrer gefragt.