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Tour de France11. Etappe: Caleb Ewan gewinnt Massensprint, Jungels attackiert kurz vor dem Ziel

Tour de France / 11. Etappe: Caleb Ewan gewinnt Massensprint, Jungels attackiert kurz vor dem Ziel
Fingerzeig in Richtung der Konkurrenten: Caleb Ewan (Lotto Soudal) konnte die 11. Etappe der Tour gewinnen Foto: Thibault Camus/AFP

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Der Australier Caleb Ewan (Lotto Soudal) hat die 11. Etappe der Tour de France gewonnen. Der 26-Jährige setzte sich in einem „Sprint royal“ hauchdünn gegen Peter Sagan (Bora-hansgrohe) und Sam Bennett (Deceuninck-Quick Step) durch. Sagan wurde nach der Etappe wegen eines unsportlichen Manövers ans Ende der Spitzengruppe versetzt. Der Luxemburger Bob Jungels (Deceuninck-Quick Step) attackierte etwa fünf Kilometer vor dem Zielstrich. 

Die 163 Fahrer des Pelotons durften sich auf der 11. Etappe der diesjährigen Tour größtenteils erholen. Während der Franzose Matthieu Ladagnous (Groupama-FDJ) sein Glück per Soloritt versuchte, hatte das Hauptfeld das Renngeschehen über die 167,5 Kilometer von Châtelaillon-Plage nach Poitiers im Griff. Sam Bennett (Deceuninck-Quick Step) sammelte als Zweiter im Zwischensprint weiter Punkte für das Grüne Trikot, ansonsten trug nicht mal der Wind dazu bei, die Etappe etwas interessanter erscheinen zu lassen.

Doch je ruhiger der Tag, umso hektischer das Finale – vor allem aus luxemburgischer Sicht. 5,6 Kilometer vor dem Ziel attackierte der Österreicher Lukas Pöstlberger (Bora-hansgrohe). Hinten im Feld lösten sich Kasper Asgreen und Bob Jungels (beide Deceuninck-Quick Step). Was erst so aussah, als würde das dänisch-luxemburgische Duo den Ausreißer einholen wollen, entwickelte sich zu einer Attacke. Das Trio fuhr maximal acht Sekunden auf das Peloton raus, vor allem Asgreen machte Tempoarbeit für seinen luxemburgischen Teamkollegen. Das Peloton verschlief die Attacke nicht und hielt das Tempo hoch. Asgreen hatte drei Kilometer vor dem Ziel seine Arbeit getan und hinterließ das Duo, das sich aber auch nicht mehr entscheidend vom Hauptfeld absetzen konnte. 2,2 Kilometer vor dem Ziel war der Fluchtversuch von Jungels dann gescheitert. „Die Attacke war nicht wirklich geplant“, erklärte der Luxemburger. „Meine Aufgabe war es, zu versuchen, Attacken zu verhindern oder zu kontrollieren. Das Finale der Etappe war sehr nervös. Als Pöstlberger angegriffen hat, ist Kasper (Asgreen) ihm gefolgt und ich Kasper. Es war eine komische Situation, ich wusste, dass Sam (Bennett) im Peloton war und Pöstlberger hat Sagan im Team. Deswegen war das Tempo auch nicht hoch.“ 

Sagan bestraft

Im finalen Sprint, bei dem die besten Sprinter des Pelotons vorne vertreten waren, setzte sich Caleb Ewan (Lotto Soudal) im Foto-Finish vor Peter Sagan (Bora-hansgrohe) und Bennett durch. Sagan fiel kurz vorm Zielstrich negativ auf, als er sich mit einem Rempler gegen Wout van Aert (Jumbo-Visma) an der Außenbahn durchsetzte. Sagan wurde später von der Jury ans Ende der Spitzengruppe versetzt. Damit erhält der Slowake auch keine Punkte für den Zielsprint – Bennett zieht in der Sprintwertung davon und hat nun 68 Punkte Vorsprung auf Sagan. Auch Jungels hatte einen kleinen Zusammenstoß mit dem Slowaken. „Er wirkte wirklich sehr nervös“, so der Luxemburger. „Selten, dass ich ihn so gesehen habe.“ Für Ewan ist es der zweite Sieg bei der diesjährigen Tour. In der Gesamtwertung hat sich nichts verändert. Die Favoriten kamen allesamt in der gleichen Zeit im Ziel an. Jungels fuhr letztendlich als 92. mit 1:15 Minuten Rückstand ins Ziel. 

Am heutigen Donnerstag steht die längste Etappe der diesjährigen Tour de France auf dem Programm. Über 218 Kilometer geht es von Chauvigny nach Sarran. Die Etappe bietet den Fahrern ein hügeliges Terrain – 25,5 Kilometer vor dem Zielstrich muss das Feld den „Suc au May“ bewältigen,  eine 3.800 Meter lange „Wand“ mit 7,7 Prozent Steigung. Ein Tag für Ausreißer – vielleicht auch für Deceuninck-Quick Step um Bob Jungels oder Julian Alaphilippe

Ergebnisse

11. Etappe: Châtelaillon-Plage – Poitiers (167,5 km)
1. Caleb Ewan (Australien/Lotto-Soudal) 4:00:01 Stunden, 2. Sam Bennett (Irland/Deceuninck-Quick Step), 3. Wout Van Aert (Belgien/Jumbo-Visma), 4. Bryan Coquard (Frankreich/B&B Hotels-Vital Concept), 5. Clément Venturini (Frankreich/Ag2r La Mondiale), 6. Mads Pedersen (Dänemark/Trek-Segafredo), 7. Luka Mezgec (Slowenien/Mitchelton-Scott), 8. Hugo Hofstetter (Frankreich/Israel Start-Up Nation), 9. Oliver Naesen (Belgien/Ag2r La Mondiale), 10. Ryan Gibbons (Südafrika/NTT Pro Cycling) … 92. Bob Jungels (Luxemburg/Deceuninck-Quick Step) +1:15 Minuten

Gesamtwertung nach 11 von 21 Etappen
1. Primoz Roglic (Slowenien/Jumbo-Visma) 46:15:24 Stunden, 2. Egan Bernal (Kolumbien/Ineos) 0:21 Minuten zurück, 3. Guillaume Martin (Frankreich/Cofidis) 0:28, 4. Romain Bardet (Frankreich/Ag2r La Mondiale) 0:30, 5. Nairo Quintana (Kolumbien/Arkea-Samsic) 0:32, 6. Rigoberto Uran (Kolumbien/EF Pro Cycling) gleiche Zeit, 7. Tadej Pogacar (Slowenien/UAE-Team Emirates) 0:44, 8. Adam Yates (Großbritannien/Mitchelton-Scott) 1:02, 9. Miguel Angel Lopez (Kolumbien/Astana) 1:15, 10. Mikel Landa (Spanien/Bahrain-McLaren) 1:42, 11. Richie Porte (Australien/Trek-Segafredo) 1:53, 12. Enric Mas (Spanien/Movistar) 2:02 … 48. Jungels +1:00:28 Stunden