Als die UT Petingen Mitte März nach der vierten Niederlage in fünf Spielen die Reißleine zog und Nicolas Grézault entließ, fand man Ersatz in den eigenen Reihen. Co-Trainer Yannick Kakoko spielte 34 Mal für den Fusionsklub und Landry Bonnefoi war seit zwei Spielzeiten als Torwarttrainer der UTP tätig. Kakoko stellt klar, dass die Verantwortung eine „Fifty-Fifty-Sache ist. Wir besprechen alles und wir entscheiden gemeinsam. Er kennt den Verein, so wie ich auch, sehr gut.“
Zugleich ist die Beförderung für ihn kein Problem. „Meine Erfahrung als Fußballer hilft, ich habe gegen den Abstieg gespielt, aber auch um Titel. Positives Denken ist wichtig. Ich glaube, das Gesamtpaket stimmt.“ So ähnlich sieht es auch Sportdirektor Laurent Libert. „Yannick ist ein harter Arbeiter. Schon im Winter hat seine Einstellung als Co-Trainer positive Wirkung gezeigt. Er hatte Disziplin und Motivation als Spieler, die er jetzt auf die Mannschaft überträgt.“
Funktionieren tut das Arrangement mit ihm und Bonnefoi derzeit hervorragend. Auf der Habenseite stehen fünf Punkte aus drei Ligaspielen, dazu der Einzug in das Pokalviertelfinale. Und: Alle Spiele zu null. Das ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass Petingen bis vor kurzem noch als „Hopp-oder-Top-Verein“ galt. Siege wechselten sich mit Niederlagen ab, von Konstanz oder einem Remis weit und breit keine Sicht.
An welcher Schraube wurde gedreht? „Es geht um Effizienz und Gleichgewicht. Da haben wir taktische Änderungen vorgenommen, aber auch ein bisschen an der Einstellung gefeilt. Verteidigen ist eine Mentalitätssache. Gegenpressing muss gemeinsam entstehen“, erklärt Kakoko. In puncto Torgefährlichkeit hapert es noch ein wenig. „Für mich ist es nur eine Frage der Zeit. Auch am vergangenen Wochenende hatten wir gegen Niederkorn unsere Chancen. Es geht da wieder um die Effizienz. Ich bin da ganz zuversichtlich.“
Die taktische Schulung des ehemaligen Spielers ist klar erkennbar. In seiner Zeit als Spieler gab er den Sechser eher als einen tiefliegenden Strategen als einen klassischen Abräumer. „In der Position hat man das Spiel vor sich, man muss antizipieren und strategisch denken.“ Mit anderen Worten: die gewünschten Qualitäten eines Trainers. Langfristig denkt der Deutsch-Kongolese jedoch nicht. „Die persönlichen Ziele stehen an zweiter Stelle. Ich bin Interimstrainer und habe eine ganz klare Aufgabe. Alles andere kommt zu früh.“ Kurzfristig stehen für Petingen Ligaduelle gegen direkte Konkurrenten an, aber auch ein Pokalspiel unter der Woche gegen Etzella Ettelbrück. „Natürlich ist der Pokal wichtig und wir sind Gewinnertypen. Trotzdem nützt es uns nichts, wenn wir Pokalsieger werden und gleichzeitig absteigen.“ Der Klassenerhalt hat klaren Vorrang und da hat man heute im Spiel gegen die US Mondorf die Chance, den nächsten Schritt zu machen.
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