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BGL LigueStrassen-Trainer Christian Lutz: „Nicht kleiner machen, als wir sind“

BGL Ligue / Strassen-Trainer Christian Lutz: „Nicht kleiner machen, als wir sind“
Der Strassener Trainer Christian Lutz hat seinem Team eine kleine Auszeit vor dem Spitzenspiel gegen Düdelingen gegönnt Foto: Luis Mangorrinha/Le Quotidien

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Von wegen „kleine“ UNA. Die Strassener sind nach ihrem beeindruckenden Saisonstart noch nicht satt. Allen voran Trainer Christian Lutz, der von dieser „Kleinmacherei“ nichts mehr hören kann. Die Vorstädter wollen am Sonntag bei Leader Düdelingen ihren nächsten Dreier einfahren. Mit welchen Mitteln, erklärte der Trainer im Tageblatt-Gespräch.

Mit 25 Punkten aus elf Spielen fällt die Bilanz des ersten Saisondrittels bei Überraschungsteam UNA Strassen logischerweise „sehr positiv aus. Alles andere wäre ja schwachsinnig. Dass es allerdings so gut laufen würde, damit hätte keiner gerechnet“, sagte Trainer Christian Lutz. Die Strassener stehen vor ihrem Gipfeltreffen beim F91 Düdelingen auf Platz zwei – nach acht Siegen, einem Unentschieden und zwei Niederlagen. 

Grund dafür ist auch, dass die Mannschaft die Philosophie des 46-jährigen Deutschen schneller umgesetzt hat als er es sich selbst erwartet hätte: „Ich habe immer betont, dass es ein Prozess sein würde. Aber es hat früher geklappt als gedacht. Es ist ja auch nicht so, als hätten wir unsere Spiele glücklich gewonnen, sondern in souveräner Manier.“

Maßgeblichen Anteil am Erfolg der Vorstädter haben die gezielten Neuzugänge: Im Tor hat Koray Özcan (kam aus Mondorf) die kompletten 990 Minuten absolviert. Cédric Cossou hat der Trainer aus Rümelingen mitgebracht. Kévin Bacconnier (Marignane FC) könnte zur Entdeckung der Liga werden, während mit dem altbekannten Nicolas Perez (Swift) ein Torjäger zur Hochform aufgelaufen ist. Mit seinen zwölf Liga-Treffern führt der 31-jährige Franzose die Torschützenliste der BGL Ligue derzeit an. „Mir ist es wichtig, dass wir als Team auftreten, defensiv gut gegen den Ball arbeiten und in der Offensive an unseren Prinzipien festhalten“, erklärte der Coach. Ein aufopferungsvoller Fußball, der bislang seine Früchte trägt. 

Nach dem intensiven Auftaktprogramm stand bei der UNA während der Länderspielpause Ruhe auf der Tagesordnung. Eine halbe Woche hatten die Spieler frei, „denn geistige Frische ist manchmal wichtiger als die körperliche“, meinte der Trainer. Die verbleibenden vier Termine können demnach mit geladenen Akkus angegangen werden – und einer gesunden Portion Optimismus. „Wir haben Respekt vor Düdelingen. Ich habe sie ein paar Mal gesehen. Das ist noch mal eine andere Liga in der Liga. Sie sind zweifelsohne Favorit. Aber wir fahren trotzdem hin, um zu gewinnen. Und das ist keine Überheblichkeit. Wir haben sie analysiert und kennen ihre Stärken und Schwächen.“

Zwischen Platz eins und fünf

Nicht nur der Trainer scheint Zuversicht auszustrahlen. Auch die Mannschaft wirkte in den vergangenen Tagen fokussierter, wie der Coach hinzufügte: „Man merkt, dass die Spieler konzentrierter sind. Auch wir als Trainerteam haben uns intensiv mit der Partie beschäftigt. Im Endeffekt ist allerdings auch dieses Duell gegen Düdelingen nur ein Fußballspiel.“ 

Das die Strassener unbedingt für sich entscheiden wollen. Das Rezept dafür liegt schon auf dem Tisch: „Versuchen, kein Tor zu bekommen. F91 ist offensiv variabel und stark besetzt. Ihre individuellen Qualitäten sind bekannt. Sie gewinnen ihre Spiele durch ihre Offensivpower. Bei eigenem Ballbesitz wird es dann für uns darum gehen, mutig zu sein und eventuell das Tor zu machen.“

Vor der Winterpause bekommt es die UNA noch mit Jeunesse, Hostert und Racing zu tun. Für Lutz wären sieben Punkte aus vier Spielen zufriedenstellend und ein Platz in der oberen Tabellenregion gesichert. Wie lange sich die aktuelle Überraschungsmannschaft noch festbeißen kann, steht in den Sternen. Dennoch vertritt der Coach eine klare Meinung: „Ich kann es nicht mehr hören, dass wir immer nur daran denken sollten, woher wir kommen … Es hat ein Umdenken stattgefunden. Niemand gibt sich mit Platz acht zufrieden, wenn man oben steht. Aber es müsste alles zusammenpassen, um auch dort zu bleiben. Wenn wirklich alles optimal verläuft und wir vom Verletzungspech verschont bleiben, können wir uns zwischen Platz eins und fünf bewegen. Wir sollten uns nicht kleiner machen, als wir sind.“

In der Vorstadt sind die Zeiten der „Kleinmacherei“ also definitiv vorbei.