Die Niederkorner Vereinsverantwortlichen blicken auf ereignisreiche Wochen zurück: Auf dem Transfermarkt gab es diesmal besonders viel Bewegung. Während es bei den temporären Abgängen von Yann Matias (Mondorf) und Kevin Holtz (Bissen) in erster Linie darum geht, wieder deutlich mehr Spielzeit zu sammeln, hatten Belmin Muratovic und Aldin Skenderovic andere Pläne. Letzterer wurde eine Woche bei Esbjerg fB (1. Liga Dänemarks) getestet, dem Verein von Ex-Trainer Roland Vrabec. Zum gleichen Zeitpunkt nahm auch der rumänische Zweitligist FC Politehnica Iași erstmals Kontakt mit Muratovic und dem Progrès auf. „Eigentlich wollten wir auf unserer Dynamik bleiben, mit der wir in die Winterpause gegangen sind. Doch dann waren wir zum Handeln gezwungen“, sagte Sportdirektor Thomas Gilgemann.
Vor der Kamera tauchten dann bei der Pressekonferenz zwei Gesichter auf, die in der BGL Ligue bereits bekannt sind. Der ehemalige Jeunesse-Verteidiger Vincent Peugnet und der frühere Hosterter und Düdelinger Angreifer Laurent Pomponi. Während Muratovic dann einen Tag später in Rumänien unterschrieb, fand Esbjerg keine Einigung mit dem 26-fachen Nationalspieler. Trotzdem sei man stolz, in den vergangenen drei Jahren gleich neun Spielern die Türen zum Profitum geöffnet zu haben, so Gilgemann: „Die direkte und einzige negative Konsequenz dieser Philosophie ist, dass man, wie bei Sébastien Thill oder Issa Bah, am 31. August einen echten Leistungsträger verliert. Andererseits sind unsere Spieler nicht wegen des Geldes hier. Als wir Oli Thill verloren haben, konnten wir Belmin (Muratovic) rekrutieren. Als Bah wegging, kam Mayron de Almeida zurück. Sie wissen genau, dass wir sie bei ihrer ersten Möglichkeiten gehen lassen werden. Das macht uns für Erstlizenzen eben attraktiv.“
Die Verpflichtungen von Peugnet und Pomponi seien „ein Zeichen. Das, was uns fehlt, ist ein Titel. Es ist nicht das Ziel, das wir uns in dieser Saison gesetzt haben. Aber als Sportler will man es immer besser machen.“ Der letzte Meistertitel geht bereits auf die Saison 1980/81 zurück. Gilgemann ist davon überzeugt, dass der Kader die nötigen Qualitäten besitzt, um über das erklärte Saisonziel hinauszuwachsen: „Die Gruppe ist absolut homogen. Die beiden Neuen fühlen sich bereits wie zu Hause. Die aktuelle Mannschaft ist nicht unbedingt stärker als die von vor drei oder vier Jahren, aber diesmal haben wir auch bessere Karten, da es keinen Überflieger in der Liga gibt.“ Doch auch die eigene Bilanz gegen direkte Konkurrenten ist ausbaufähig, wie er hinzufügte. Genau dort will Progrès bereits am Samstag ansetzen.
Unser Tipp: Bislang konnte Progrès Niederkorn in den entscheidenden Momenten noch nicht meisterlich auftreten. Dass die Elf von Stéphane Léoni unter den ersten vier abschneiden wird, ist wahrscheinlich – für den Titel braucht es dagegen mehr Konstanz.
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