„Wir müssen unsere Philosophie nicht mehr vorstellen“, schickte Sportdirektor Thomas Gilgemann sichtlich stolz voraus. Mit Belmin Muratovic unterschrieb innerhalb der letzten vier Jahre zum neunten Mal ein Spieler einen Profivertrag im Ausland. „Wenn man dann sieht, dass Sébastien Thill in der Champions League trifft oder Issa Bah im San Siro auf der Bank sitzt, will das schon etwas heißen.“
Wie das Tageblatt bereits berichtet hatte, wechselt der quirlige Offensivspieler nach Rumänien. Vor exakt einer Woche setzten die Rumänen die Hebel in Bewegung. Sein neuer Arbeitgeber ist Zweitligist FC Politehnica Iași. Ganz fix ist das Transfergeschäft noch nicht – denn erst am Freitagmorgen wird der 23-Jährige die Papiere unterschreiben. „Der Medizincheck war in Ordnung und alles andere auch. Er verlässt uns zu 99 Prozent“, sagte Gilgemann und betonte gleichzeitig, dass die Tür weiterhin offenstehe, sollten dennoch alle Stricke reißen.
Bei Aldin Skenderovic standen die Zeichen vor zwei Wochen auf Abschied, inzwischen ist er nach einem einwöchigen Test bei Esbjerg fB (1. Liga Dänemarks) wieder in Luxemburg. Der Verteidiger, der bei seinem Ex-Trainer Roland Vrabec zu Gast war, steht weiterhin mit dem Verein in Kontakt. „Im Moment sieht es allerdings eher danach aus, als würde er bleiben“, meinte der Sportdirektor.
Was den Klub einerseits mit Stolz erfüllt, bedeutet gleichzeitig aber mehr Arbeit bei der Suche nach Ersatz. „Wir stehen trotz der Abgänge in dieser Saison auf Platz zwei der Tabelle und haben erstmals seit rund 40 Jahren wieder die Chance auf ein Double.“ Sollte es also doch noch zu einem Doppelwechsel ins Ausland kommen, hat Niederkorn bereits vorgesorgt.
„Man sieht sich immer zweimal im Leben“: Mit diesen Worten stellte Gilgemann dann auch sein neues Duo vor. Während der ehemalige Hosterter Angreifer Laurent Pomponi bereits 2020 kurz vor einer Verpflichtung der Gelb-Schwarzen stand (stattdessen jedoch sechs Monate das Trikot des F91 Düdelingen trug), hat Vincent Peugnet 2020 bleibenden Eindruck bei seinen Auftritten für die Jeunesse Esch hinterlassen.
In Cholet (National) setzte man in den vergangenen Wochen allerdings nicht mehr auf den 23-Jährigen. „Als ich dann diesen Anruf vom Progrès erhielt, musste ich nicht lange überlegen. Ich kenne Belmin noch aus unseren Metzer Zeiten. Man sieht, dass Niederkorn ein Sprungbrett sein kann.“ Obschon Peugnet eine Weile nicht mehr zum Stammaufgebot seines Ex-Klubs gehörte, ist er gleich ein Kandidat für das anstehende Topspiel gegen den F91 zum Auftakt der Rückrunde.
Gleiches trifft auf Laurent Pomponi zu, der in erster Linie mehr Variabilität in die Niederkorner Offensivreihe bringen soll. Der 25-jährige Franzose war in den vergangenen sechs Monaten in seiner Heimat Ajaccio zu Hause. Zurück nach Korsika hatte es ihn bereits 2018 gezogen, als seine Ära in Hostert zu Ende gegangen war. „Der Fußball des Südens basiert auf der ’Grinta’. Das bedeutet nicht, dass nur hart eingestiegen wird“, scherzte der Offensivspieler, der sowohl zentral als auch auf den Seiten eingesetzt werden kann.
Electeur verlässt Swift
Ein Tausch im „Hause“ Flavio Becca: Wie beide Vereine am Donnerstag bestätigten, hat Maxime Electeur Swift Hesperingen in Richtung Excelsior Virton verlassen. Er wird sechs Monate an den Klub in der Gaume ausgeliehen. Verletzungsbedingt hatte der Belgier zwar ein paar Pflichtspiele verpasst, gehörte seit seiner Ankunft im Sommer dennoch zum Stammpersonal auf dem „Holleschbierg“. Zur Erinnerung: Der Swift hatte vor einigen Tagen bereits Mehdi Terki und Benjamin Mokulu für das Team von Aniello Parisi rekrutiert.
Währenddessen befindet sich Leader F91 immer noch in Spanien. Am Donnerstag gab es beim Testspiel gegen Molde FK ein knappes 0:1 in Alicante.
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