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Conference League Midtjylland: Wo das Wolfsrudel auf den Progrès Niederkorn lauert

Conference League  / Midtjylland: Wo das Wolfsrudel auf den Progrès Niederkorn lauert
Vincent Peugnet (M.) und Emir Bijelic müssen sich auf 90 schwere Minuten im dänischen Jütland einstellen Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

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Ein Hammerlos erwischte der Progrès Niederkorn für seine zweite Runde der Conference League. Der dänische Topklub FC Midtjylland ist regelmäßiger Gast in der Europapokal-Gruppenphase. Die Gelb-Schwarzen werden sich in der MCH Arena teuer verkaufen müssen, um sich für das Rückspiel kommende Woche alle Türen offenzulassen. 

Der Progrès bekommt es mit einem echten Rudel zu tun. „Ulvene“, die Wölfe, lautet der Spitzname der Mannschaft aus Midtjylland, die sich in den vergangenen Jahren international einen Namen gemacht hat. 2015 qualifizierte sich das Team aus Dänemark erstmals für eine Gruppenphase des Europapokals – und scheiterte erst im Sechzehntelfinale der Europa League gegen Manchester United. Es folgten weitere historische Momente im Herbst: 2020 bestritt der Verein die Gruppenphase Champions League, in den beiden letzten Jahren war der Klub aus Herning wieder zweimal in der Europa League vertreten.

Der Niederkorner Coach Jeff Strasser beschrieb den Unterschied gegenüber dem letzten Gegner Gjilani (KOS) als „nicht vergleichbar“: „Es handelt sich um ein Team mit ganz anderen Qualitäten, das regelmäßig in der Gruppenphase vertreten war.“ Um zu verdeutlichen, mit welchen Mitteln die Dänen derzeit arbeiten könnten, nannte er ein paar Zahlen: „Sie haben im Sommer Transfers in Höhe von 10 Millionen Euro getätigt. Das ist eine andere Welt.“ Der Gesamtmarktwert des Kaders (laut transfermarkt.de) liegt bei 45,5 Millionen Euro. Zum Vergleich: Bei Bundesliga-Aufsteiger Darmstadt sind es aktuell 27,3 Millionen.

Mit der Qualifikation für die Conference League habe sein Verein das Saisonziel 2022/23 erreicht. „Nach der Auslosung des Erstrundengegners stand für mich fest, dass es sich um eine 50:50-Angelegenheit handeln würde. Der Präsident (Thomas Gilgemann) hat mir später erzählt, dass der Klub sich zum ersten Mal in der Geschichte mit zwei Siegen für die zweite Runde qualifiziert hat. Morgen (am Mittwoch) steht uns ein deutlich stärkeres Team gegenüber.“ 

Ein WM-Star vorne drin

Einer der beliebtesten Stars dieser Mannschaft ist Gustav Isaksen. Der 22-jährige Rechtsaußen wurde in der Talentschmiede des Vereins ausgebildet und spielte bis vor einem Jahr in der dänischen U21. Er wird derzeit mit dem AC Mailand und der Lazio in Verbindung gebracht, stand aber zumindest noch am Dienstag auf der UEFA-Liste der Dänen. Für Strasser gehört er zu den Kandidaten, die noch vor Ende des Transferfensters ziehen gelassen werden. Gewarnt sein sollte der Progrès auch vor dem südkoreanischen WM-Star Gue-sung Cho. Der 25-Jährige ist ein Neuzugang und stellte seine Torgefährlichkeit schon auf Anhieb im ersten Ligaduell am vergangenen Sonntag unter Beweis. Etwas älter (29) ist der neue Innenverteidiger von Trainer Thomas Thomasberg: Sverrir Ingason ist isländischer Nationalspieler und kam im Sommer von POAK Saloniki ins dänische Jütland. Bei seinen Stationen in Lokeren (Belgien) und Rostov (Russland) spielte er in seiner Karriere bereits in mehreren ersten Ligen. 

Körperlich stark, technisch und athletisch – das waren die Adjektive, die der 48-Jährige nutzte, um das Aufgebot des FC Midtjylland zu beschreiben. Zum Liga-Auftakt gab es am Wochenende einen knappen 1:0-Erfolg gegen Hvidovre, bei dem der Progrès-Gegner im 4-1-3-2-System antrat. Die Niederkorner setzten in der ersten Runde auf eine eingespielte Mannschaft – mit nur drei Neuzugängen in der Startelf: Omar Natami, Kenny Mixtur, Hamadou Karamoko. Unverändert ging es ins Rückspiel. Möglicherweise haben aber einige der neuen Gesichter gepunktet, wie etwa Mittelstürmer Walid Jarmouni, der nach einer Vorlage des ebenfalls eingewechselten Soiyir Sanali das 2:0 im Kosovo schoss. Letzterer verletzte sich bei dieser Aktion am Knie und wird das Auswärtsspiel in Skandinavien verpassen. Geheimnisse ließ sich Strasser aber keine entlocken: „Uns erwartet ein komplett anderes Spiel. Gegen Gjilani hatten wir phasenweise dominiert und viel Ballbesitz. Morgen (am Mittwoch) wird das nicht immer der Fall sein. In den defensiven Momenten müssen wir uns clever anlegen und unsere Konterchancen nutzen. Der Matchplan ist also nicht der gleiche. Wir haben den Gegner beobachtet und werden eine adäquate Strategie wählen.“

Die Aufgebote

FC Midtjylland:
Tor:
Jonas Lössl, Mark Ugboh, Oscar Hedvall
Verteidigung: Stefan Gartenmann, Henrik Dalsgaard, Sverrir Ingason, Pablo Ortiz, Nikolas Dyhr, Juninho
Mittelfeld: Emiliano Martinez, Pione Sisto, Kristoffer Olsson, Edward Chilufya, Oliver Sorensen, Iver Fossum, Charles Matos, Armin Gigovic
Angriff: Sory Kaba, Cho Gue-Sung, Gustav Isaksen, Franculino Dju, Marrony Da Silva, Junior Brumado
Trainer: Thomas Thomasberg

Progrès Niederkorn:
Tor:
Sebastien Flauss, Eldin Latik, Rodrigo Ribeiro
Verteidigung: Hamadou Karamoko, Gerard Mersch, Alex Guett-Guett, Vincent Peugnet, Jader Soares
Mittelfeld: Chris Lybohy, Yannick Bastos, Belmin Muratovic, Brian Amofa, Emir Bijelic, Metin Karayer, Diego Ribeiro, Lucas Figueiredo
Angriff: Gilson Delgado, Walid Jarmouni, Mayron de Almeida, Antoine Mazure, Omar Natami, Dave Turpel, Kenny Mixtur
Trainer: Jeff Strasser