Vor dem Einstieg in das rot-blau-lackierte Charterflugzeug klatschte Marco Rose jeden seiner Spieler auf dem Rollfeld einzeln ab. Gut gelaunt und hoch motiviert hob das Team von RB Leipzig am Montagvormittag in Richtung Schottland ab. Die Vorfreude auf das Gastspiel bei Celtic Glasgow am Dienstag (21.00 Uhr) war riesig – nicht nur wegen der möglichen Big Points im Kampf um den Einzug ins Champions-League-Achtelfinale.
„Paradies,“ so nennen und besingen die Celtic-Fans ihr Stadion, das für Gästeteams allzu oft einem Ausflug in die Hölle gleicht. 60.000 Schotten verwandeln den Celtic Park in ein Tollhaus und sorgen für eine Stimmung, die erdrücken und einschüchtern kann. „Tolles Stadion, tolle Fans und eine wahnsinnige Stimmung“, urteilte Trainer Rose vor der Abreise: „Wir müssen mit maximalem Selbstvertrauen und gegenseitiger Unterstützung, aber auch viel Spaß all das aufnehmen und annehmen.“
Als Warnung darf ein Blick in die jüngere Vergangenheit dienen. Erst vor fünf Monaten spielte RB letztmals in Schottland, damals beim von Celtic gehassten Stadtrivalen und schottischen Rekordmeister Rangers. Im Hexenkessel Ibrox Stadium hielt Leipzig der Kulisse nicht stand, RB verlor 1:3 und verpasste den fest eingeplanten Einzug ins Finale der Europa League.
In diese will Leipzig nach der Gruppenphase der Königsklasse nicht erneut absteigen. Derzeit belegt der DFB-Pokalsieger (3 Punkte) in der Gruppe F den dritten Platz hinter Real Madrid (6) und Schachtjor Donezk (4). Ein Sieg beim schottischen Meister Celtic (1) würde die Ausgangslage für die finalen Aufgaben stark verbessern. Ein Mutmacher ist das 3:1 im Hinspiel in der Vorwoche. Leipzig überzeugte spielerisch, war offensiv wie defensiv hellwach gegen die temporeichen Gäste, die im eigenen Stadion noch offensiver auftreten dürften.
„Es kommt eine Menge Arbeit auf uns zu im Verteidigen“, sagte Rose: „Ich glaube aber auch, dass wir Räume bekommen werden. Wir haben auch eine gute Offensive.“ Spielmacher Emil Forsberg forderte, mit dem „gleichen Mut und der gleichen Überzeugung“ anzutreten: „Wir haben viel Qualität.“
Zu unterschätzen ist Celtic nicht. Die Schotten bewiesen erst am Wochenende große Moral: Beim Sieg beim FC St. Johnstone (2:1) kassierte Celtic den Ausgleich in der Nachspielzeit – und schlug noch vor dem Abpfiff zurück.
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