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WM-QualifikationFLF-Auswahl in Faro vor der nächsten Mammutaufgabe

WM-Qualifikation / FLF-Auswahl in Faro vor der nächsten Mammutaufgabe
Auch gegen Portugal führt der Weg nur über ein kämpferisches und aufopferungsvolles Kollektiv Foto: sportspress.lu/Gerry Schmit

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Der FLF-Auswahl steht der nächste Kraftakt bevor. Luc Holtz beschrieb das Auswärtsspiel gegen Portugal als das komplizierteste Duell der WM-Qualifikationskampagne. Anstoß einer Partie mit ungleichen Voraussetzungen ist am Dienstagabend um 20.45 Uhr in Faro.

Beim Anpfiff am Dienstagabend im Estadio Algarve werden exakt 72 Stunden zwischen dem wohl härtesten Doppelduell der Kampagne liegen. Nach einem über die volle Distanz aufopferungsvollen Auftritt gegen Serbien wird die Regeneration über das Ergebnis des Krachers gegen den Weltranglisten-7. mitbestimmend sein. Im vergangenen Monat merkte man dem Team von Nationaltrainer Luc Holtz die schweren Beine gegen Serbien an. Genau wie Serbien hatte auch Portugal den Vorteil, vor seinem Pflichtspiel gegen Luxemburg ausgerechnet das unwichtigere Testspiel gegen Katar zu bestreiten. „Klar nervt mich dieser Kalender. Die Leute, die dafür verantwortlich sind, wissen ja sicher, was sie tun … Ich will keine Energie mehr an diese Gedanken verschwenden. Ich bin auch nach wie vor davon überzeugt, dass der Treffer der Serben ein Abseitstor war. Das hängt nur vom Winkel ab, ab dem man diese Linie zieht.“

Zumindest zwei FLF-Spieler werden von müden Beinen nicht betroffen sein. Dass mit Christopher Martins der Mittelfeld-Chef und Gerson Rodrigues der kreative Kopf der Angriffsreihe in die Startelf zurückkehren, ist auch dem portugiesischen Nationaltrainer nicht entgangen: Fernando Santos beschrieb das Duo als „die wichtigsten Spieler“ der „Roten Löwen“. Doch auch ohne diese Leistungsträger hatte das knappe 0:1 gegen die Nation aus Ex-Jugoslawien den lusitanischen Übungsleiter beeindruckt. Santos lobte die FLF-Auswahl – zum wiederholten Mal – in hohen Tönen: „Serbien hat diesen Sieg aufgrund des Spielverlaufs nicht verdient. Zwar haben sie den Luxemburgern bei schnellen Umschaltsituationen Probleme bereitet, aber diese Partie gehörte ihnen nicht. Luxemburg ist noch einmal gewachsen. Sie waren bereits vor fünf Jahren ein interessantes Team, aber sie haben sich noch einmal gesteigert.“

Bestes Beispiel dafür sei das Hinspiel im Stade Josy Barthel im März gewesen. „Zum Glück ist uns der Ausgleich dann noch vor der Pause gelungen …“ Damals hatte Rodrigues seine Mannschaft in Führung gebracht. Ob der angeschlagene Diogo Jota, der in der zweiten Minute der Nachspielzeit per Kopf ausgeglichen hatte, in Faro einsatzbereit ist, stand am Tag vor dem Rückspiel noch nicht fest. Ausnahmespieler Cristiano Ronaldo und João Palhinha waren die beiden anderen Torschützen der Selecção. 

Ein Zwischenziel

Für Luc Holtz sind die Lobeshymnen zwar wohl schmeichelhaft, aber keinesfalls überraschend. „Es ist sein Job, dafür zu sorgen, dass seine Spieler dieses Duell nicht auf die leichte Schulter nehmen. Man braucht trotzdem keine Namen ihrer Spieler zu nennen, um zu wissen, was uns erwartet. Es ist immer schön, Komplimente zu hören, aber es ändert nichts daran, dass es einen Unterschied zwischen Portugal und Luxemburg gibt.“ Angefangen mit Ausnahmekönner CR7. Auf die Frage, ob es möglich sei, den Superstar komplett auszuschalten, meinte Holtz: „Wir haben nichts Besonderes in dieser Hinsicht geplant. Wir wissen, dass er auf den letzten 20 Metern sehr gefährlich ist und aufgrund seiner Erfahrung die richtigen Entscheidungen trifft. Sein Spiel in der Luft ist fantastisch. Es ist schwer, so einen Spieler zu neutralisieren. Doch es ist eben nicht nur er, auch seine Nebenleute sind gefährlich. Sich nur auf einen Spieler zu konzentrieren wäre falsch.“

Das Duell in Faro ist ohnehin nicht das Ziel einer langen Reise, sondern eine Zwischenetappe. Dass die Entwicklung der „Roten Löwen“ internationale Schlagzeilen gemacht hat, ist bekannt. Doch die A-Auswahl, die ihren dritten Tabellenplatz verteidigen will, hat größere, aber vor allem langfristige Ziele zur Priorität erklärt. „Wir kennen die Qualitäten Portugals. Sie haben das Vorteil, frischer zu sein. Wir werden viel verteidigen müssen. Und dann kann auch Glück ein Faktor sein. Meine Visionen sind aber nicht darauf ausgerichtet, sondern, auf langfristiger Sicht mit diesen Mannschaften rivalisieren zu können und einen Schritt nach vorne in der Weltrangliste zu machen. Portugal ist uns um Längen voraus, aber wir wollen näher an sie herankommen. Wir wollen uns weiterentwickeln.“

Dass eine Sensation nicht ausgeschlossen ist, konnte Holtz auch an einer noch ganz rezenten Erinnerung festmachen: „Einer meiner Jungs hat in der Champions League den Siegtreffer gegen Real Madrid geschossen. Das war nicht wirklich so geplant.“ Sébastien Thill hätte bestimmt nichts dagegen, das Ganze am Dienstagabend noch einmal aufleben zu lassen.

SamB
12. Oktober 2021 - 10.00

Vor der nächsten Mammutaufgabe?- Nein, Niederlage.