Vor einer imposanten Zuschauerkulisse von über 1.100 Zuschauern begann das Finale zunächst noch verhalten. Amy Thompson setzte zwar nach 2’ ein kleines Ausrufezeichen, ansonsten neutralisierte sich das Spiel. In der 13. Minute wurde Thompson erneut in die Tiefe geschickt, Gegenspielerin Thony wusste keinen anderen Ausweg, als die Nationalspielerin festzuhalten. Schiedsrichter Dias Balsa blieb keine andere Wahl und zückte sofort die Rote Karte für Thony. Doch auch in Überzahl konnte Mamer das Spielgeschehen nicht übernehmen. Die Racing-Spielerinnen bündelten ihre Kräfte, Trainerin Elodie Martins brachte es nach Spielschluss auf den Punkt: „Dieser Platzverweis schmerzte zwar, dennoch bewiesen meine Spielerinnen, wozu sie fähig sind. Sie sind und bleiben Kämpferinnen.“
Einen schönen Ballwechsel von der linken Seite zu der rechts startenden Kohr nutzte Letztere schließlich, um aufs Tor zu ziehen und mit einem Schuss in die lange Ecke zum erfolgreichen Abschluss zu kommen (1:0 in der 34.). Bis zur Pause gestalteten beide Teams das Spiel abwechslungsreich, ohne zu Großchancen zu gelangen.
Unmittelbar nach Wiederanpfiff forderte die Mamer Bank lautstark eine Rote Karte für Racing – weil sich Schlussfrau Burtin aus ihrem Tor heraus einen energischen Zweikampf mit Tavares lieferte. Da sich in diesem Fall aber zwei andere Racing-Verteidigerinnen noch näher zum Tor befanden, handelte es sich nicht um eine Notbremse, Gelb war die Folge für Burtin. Der Mamer Co-Trainer Emini ließ sich nicht beruhigen und wurde vom Unparteiischen von der Bank verwiesen.
Während die Mamer Spielerinnen mit Chancen im Minutentakt den Ausgleich suchten, stand im Racing-Tor in der Person von Burtin ein sicherer Rückhalt. Unzählige Male hielt Burtin ihr Team mit starken Paraden im Spiel. Sowohl Thompson als auch Tavares oder auch noch Lentz verzweifelten an der starken Schlussfrau. Mit der einzigen Großchance im zweiten Durchgang sorgte schließlich Kimberley Dos Santos in der 69. für die Vorentscheidung (2:0). Mamer warf alles nach vorne, es blieb aber bis zum Schluss beim knappen 2:1-Racing-Sieg. Amy Thompson meinte nach Spielende treffend: „Wir hätten das Spiel gewinnen müssen, doch wenn man seine Chancen nicht verwertet …“
Stimmen
Elodie Martins (Coach Racing): „Es ist vollbracht. In Unterzahl bewiesen meine Spielerinnen Kämpfermoral, ich wusste, sie können Berge versetzen. Mit Burtin haben wir die beste Torfrau Luxemburgs, die uns mit ihren Paraden den Sieg festgehalten hat. Ich ziehe meinen Hut vor diesem Team, wo jeder für jeden kämpft. Dieser Sieg bedeutet das dritte Double in drei Jahren.“
Melody Laurent (Kapitänin Mamer): „Die Enttäuschung ist sehr groß. Wir haben alle Zweikämpfe gewonnen, hatten unzählige Chancen. Ich habe keine Wörter, warum wir die Tore nicht machten. Nach Schlusspfiff habe ich Andrea (Burtin, Keeperin Racing) gratuliert und ihr gesagt, dass sie uns heute zum Verzweifeln gebracht hat. Sogar in Überzahl haben wir versagt. Der Gegner hatte ja so gut wie fast keine Chancen, außer den beiden Toren. Unerklärlich.“
Statistik
Racing: Burtin – Veloso, Thony, Richards, Crespo (90. Boussif) – Cammarata, Luthardt, Wojdyla, K. Dos Santos – Estevez (73. Lavinas), Kohr
Mamer: Hoja – Lentz, Laurent, Battisti, Carbonell – Mendes, Steiner – Thill (46. Tavares), Silva Machado (61. Roelse), Schmitz (72. Chauveau) – Thompson
Schiedsrichter: Dias Balsa – Jans, Saurfeld
Gelbe Karten: Burtin, Veloso – Martins (Racing-Coach), Wojdyla
Rote Karten: Thony (13. Notbremse) – Emini (47., heftiges Reklamieren, Co-Trainer Mamer)
Torfolge: 1:0 Kohr (34.), 2:0 K. Dos Santos (69.), 2:1 Roelse (84.)
Beste Spielerinnen: K. Dos Santos, Burtin, Kohr – Thompson, Lentz
Zuschauer: 1.117 zahlende
Spielerin des Spiels: Andrea Burtin. Mit ihrer Klasse hielt sie ihren Racing über die gesamte Spieldauer im Spiel, war maßgeblich am Pokalsieg beteiligt.
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