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Tageblatt-WM-KolumneBunter Haufen

Tageblatt-WM-Kolumne / Bunter Haufen
Überraschend ist es eigentlich nicht: Die FIFA ist kein Fan von Regenbögen, Einhörnern und Gleichberechtigung. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

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Wie bunt darf es sein? Die Kapitäne machten einen Rückzieher und verzichten bei der WM auf Regenbögen und „One Love“. Wir nicht.

 Grafik: Editpress

Was ist gelb(-lich) und weiß über die Geschichte der laufenden WM Bescheid? Gemeint sind keine lokalen Riyal-Geldscheine. So viele Banknoten, wie bei der WM-Vergabe geflossen sein dürften, hätte nicht einmal Georges Christen tragen können – und der kann immerhin 368 Nägel pro Stunde verbiegen. Die Rede ist von einer Zeichentrickfamilie, deren Vorhersagen erschreckend oft richtig waren. Was die Simpsons schon im Jahr 1997 sportlich annoncierten, wird hier nicht „gespoilert“. Doch in der TV-Show wurden schon einmal Tumulte während eines Finales prophezeit und ein Spieler kam während des Turniers ums Leben. Nachdem die Serie uns schon Trump 2024 angedeutet hatte … wünscht man sich beim Fußball doch lieber banale Orakel zurück. 

Nächste Frage: Woran denken Sie, wenn es um die Verbindung zwischen Grün, Schwarz und Rot und dem Thema „Show“ geht? Gemeint ist nicht die heiß diskutierte Kapitänsbinde oder irgendjemandes politische Ausrichtung: Diese Farbkombination handelt also nicht von einem böswilligen Zusammenhang mit der Politik, den man beim Fußballmutterschiff unter allen Umständen vermeiden will. Vielmehr sind es die dominanten Farben des Esch-2022-Logos. Beim Thema „Show“ hatte man in Esch definitiv die Nase vorn: Rekordverdächtige 30 Minuten Licht und Tanz musste der Zuschauer in Doha bei der Eröffnung über sich ergehen lassen – doch auf einen Raketenstart, der damals als Highlight der Festivitäten in der Minettemetropole galt, wartete man in der Wüste vergebens. Kein Wunder, dass die „Fans“ die eiskalte Arena nach 63 Spielminuten verließen und sich die Zeit lieber in Shopping-Malls vertrieben.

Zu guter Letzt: Was hätte pink sein sollen? Es wäre die Farbe der Herzen gewesen, die Harry Kane für seinen Mut aus aller Welt zugeflogen wären. So bleibt nur die Hoffnung, dass sich in den nächsten Tagen noch jemand traut, sich ein blaues Auge von der FIFA abzuholen, das es für das Tragen einer mehrfarbigen Armbinde gibt. Aber es bleibt ja noch Zeit, um Farbe zu bekennen …