Nicht jeder hatte am vergangenen Wochenende den RFCUL beim Auswärtsspiel in Mondorf als Favorit auf dem Schirm. „Wie man’s nimmt, wir sind schon von einem Sieg ausgegangen“, sagt Andreas Buch. „In der Vorbereitung gab es zwar Höhen und Tiefen, aber wir hatten früh mit dem Training begonnen, weil wir uns ja kennenlernen mussten, und wir haben zusammengefunden. Ich hatte jedenfalls ein gutes Gefühl für Mondorf.“
Insgesamt verließen 17 Spieler den RFCUL – eine lange Findungsphase scheint die Mannschaft nicht gebraucht zu haben. In Mondorf trat das Team gefälliger auf als in der Vorsaison. „Qualitativ waren wir in der letzten Saison vielleicht besser aufgestellt, es hat aber nicht immer funktioniert. Jetzt sind wir eine Einheit. Die sieben Wochen Training haben uns zusammengeschweißt. Es spielt eine Mannschaft, keine Einzelakteure“, analysiert der Stürmer.
Einen hohen Anteil an der Leistung des Teams hat laut Buch auch der neue Coach Marco Martino, der vom Erstdivisionär Kehlen kam. „Wir haben eine junge Mannschaft, mit meinen 30 Jahren bin ich der Älteste, aber der Coach hat uns eingeimpft, dass wir als Mannschaft auftreten müssen. Er hat uns gesagt, dass wir Herz und Leidenschaft auf dem Platz zeigen müssen. Wir können keine Partie mit Schönspielen gewinnen, wir müssen kämpfen, rennen und alles geben.“
Martino ist mit 29 Jahren ein junger Coach und sogar jünger als Buch selbst. „In meiner Zeit in Deutschland hatte ich einen Trainer, der mit 27 Jahren noch jünger war und wir sind alle damit zurechtgekommen. Ich bin, wie schon erwähnt, der Senior im Team und ich denke, wenn ich mit einem jungen Trainer klarkomme, dann sollten es die Jüngeren auch. Das Alter spielt bei einem Trainer keine Rolle, es ist die Idee, die uns Marco vermittelt, die uns stark macht.“
Besonderes Duell mit Ruffier
Vom Trainer hat Buch die neue Aufgabe bekommen, als Zielspieler beim Umschaltspiel zu fungieren. Die neue Rolle gefällt dem Stürmer. „Ich opfere mich gerne für die Mannschaft. Die letzte Saison verlief für mich eher enttäuschend, so ehrlich muss man sein. Mit der neuen Aufgabe obliegt mir mehr Verantwortung, wegen meiner Körpergröße muss ich bei Standards hinten aushelfen. Wie in Mondorf gegen den Zwei-Meter-Mann Kumbi. Aber ich nehme diese Pflicht gerne auf mich, ich bin mir nicht zu schade mehr zu laufen und zu arbeiten, ich stelle mich dieser Herausforderung.“
Ein besonderes Duell erwartet Buch am Sonntag, wenn es gegen seinen Ex-Verein Differdingen geht. „In Differdingen kenne ich noch viele Spieler und den Präsidenten, wir hatten eine gute Zeit und ich bin dem Verein noch verbunden. Wir sind alle Kumpels geblieben, insbesondere mit Kevin D’Anzico pflege ich einen engen Kontakt. Wir telefonieren regelmäßig. Wenn wir aber am Sonntag im direkten Duell aufeinandertreffen, dann wird die Freundschaft für 95 Minuten ruhen.“
Besonders wird beim Duell auch sein, dass Romain Ruffier im Tor der Differdinger stehen wird – sieben Jahre hatte er zuvor zwischen den Pfosten der Hauptstädter verbracht. „Wir haben immer viel zusammen geflachst. Aber er trägt jetzt ein rotes Trikot, ich ein blaues und es würde mich freuen, wenn ich gegen ihn treffen würde. Wobei das nur zweitrangig ist, wenn wir das Spiel mit 1:0 gewinnen, dann darf von mir aus ein Verteidiger den Treffer erzielen. Wer das Tor macht, spielt nie eine Rolle für mich, nur die drei Punkte zählen.“
Für das Spiel am Sonntag ist Buch optimistisch. „Beim Auftaktspiel hat uns keiner die drei Punkte zugetraut. Gegen Differdingen wird es noch einen Tick schwerer, die haben eine noch höhere Qualität. Ich gehe von einem Sieg aus, wenn es aber nur zu einem Punkt reicht, sind wir dennoch zufrieden. Mein persönlicher Tipp wäre ein 2:1-Erfolg.“
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können