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Basket: FLBB-Damen spielen in Cork bei der Small Countries Division

Basket: FLBB-Damen spielen in Cork bei der Small Countries Division

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Erstmals seit der Abschaffung des Divisionensystems im Jahr 2012 tritt Luxemburg ab Dienstag wieder in der Small Countries Division an, sozusagen der EM der kleinen europäischen Staaten. Ein Schritt, von dem sich die FLBB-Damen den Anfang eines erfolgreichen Neuaufbaus versprechen.

Qualifikation für die Basketball-EM 2017 in Tschechien: 33 Teams traten in sechs Gruppen an, um einen von 15 verbleibenden Plätzen für die Europameisterschaft zu ergattern. Mit dabei war auch das luxemburgische Damennationalteam, das sich mit dem damaligen Titelverteidiger Serbien, der Ukraine und Deutschland messen musste. Eine mehr als schwierige Qualifikationskampagne, bei der Luxemburg in allen sechs Spielen, die zwischen November 2015 und November 2016 ausgetragen wurden, weit weg von jeglichem Erfolgserlebnis war. Die FLBB-Damen verzichteten folglich auf die Qualifikation für die EM 2019 in Lettland und Serbien, treten ab Dienstag dafür in der Small Countries Division an.

Seitdem die EM der kleinen europäischen Staaten in dieser Form besteht, ist es das erste Mal, dass Luxemburg hieran teilnimmt. Denn seit der Abschaffung des Divisionensystems vor sechs Jahren – bei dem wie heute noch im Jugendbereich die stärksten europäischen Teams in der Division A den Titel unter sich ausmachten und alle weiteren Mannschaften nach ihrem Leistungsvermögen in die Divisionen B und C eingeteilt waren – versuchten sich die FLBB-Damen immer in den Qualifikationswettbewerben für die große EM. Ein Messen mit stärkeren Teams, bei dem sich die Luxemburgerinnen auf höchstem Niveau weiterentwickelten und wodurch man sicherlich auch den Grundstein für die Erfolge bei den JPEE 2013 in Luxemburg und 2015 in Island legte.

Dass man nun den Weg zurück zur kleinen EM – der ehemaligen Division C – geht, hat für Coach Mariusz Dziurdzia jedoch einen guten Grund: „Wir stehen gerade vor einem wirklich großen Umbruch. Wir haben fünf junge Spielerinnen dazugenommen. Eine davon ist erst 17 Jahre alt. Uns fehlt es momentan neben der Körpergröße somit vor allem an Erfahrung. Deshalb dachten wir, dass die Zeit gekommen ist, den jungen Spielerinnen auch eine Eingewöhnungszeit auf internationalem Level bei den Seniorinnen zuzugestehen. Wir hoffen, dass die älteren Spielerinnen noch zwei bis drei Jahre dabei sein werden, weil wir ein sehr großes Loch zwischen den beiden Generationen haben. Das heißt, dass die ganz jungen noch nicht so weit sind und bevor wir auf Frankreich oder Spanien treffen und wieder so hoch verlieren wie in der letzten Qualifikationskampagne, haben wir uns für die Small Countries Division entschieden.“

Warum nach der Generation um die beiden auslandserfahrenen Leaderinnen Tessy Hetting und Nadia Mossong sowie das Duo Cathy Schmit und Magaly Meynadier – die vier verbleibenden Stützen der JPEE 2013 – ein so großes Loch entstanden ist, ist für Dziurdzia ein typisches luxemburgisches Problem: „Viele Spielerinnen haben einfach kein Interesse, neben dem Verein auch in der Nationalmannschaft zu spielen. Sie wollen nach einer langen Saison im Sommer nicht mehr so viel investieren. Wir haben auch einige, die aus beruflichen Gründen oder wegen Examen nicht dabei sein können. Doch wir sind eben immer wieder in der Situation, dass man nicht jedes Mal auf die gleichen Spielerinnen zurückgreifen kann. Was für ein kleines Land wie Luxemburg dann schon ein großes Problem ist.“

Ein weiterer Grund für den Weg zurück in die Small Countries Divison ist der neue Austragungsmodus der EM-Qualifikation. Die Spiele werden seit 2015 nicht mehr nur innerhalb von ein paar Wochen im Sommer, sondern in Zeitfenstern ausgetragen. Die gesamte Qualifikationsphase erstreckt sich somit über ein Jahr. Eine ideale Vorbereitung während der Saison ist für die FLBB-Damen somit kaum möglich. So kamen bei der vorerst letzten Teilnahme dann auch bittere Ergebnisse wie etwa die 38:90-Niederlage in der Ukraine oder das 38:132-Debakel zuhause gegen Serbien zustande. „So haben wir kaum Zeit für eine anständige Vorbereitung, höchstens eine Woche bis zehn Tage stehen uns zur Verfügung. Ohne längere Vorbereitung ist es für Luxemburg fast unmöglich, dann auf diesem internationalen Niveau mitzuspielen und vor allem mitzuhalten. Bei uns in der Liga ist das Niveau ja auch nicht so wie in Spanien, Polen oder Deutschland. Man hat dann auch keine Zeit, Freundschaftsspiele zu organisieren. In unserer aktuellen Konstellation macht eine Teilnahme einfach keinen Sinn. Auf 90 oder sogar 100 Punkte zu verlieren, das bringt keinem etwas. In der Small Countries Division kann man dann doch eher langsam wieder einen Aufbau beginnen“, analysierte der Nationaltrainer.

Besseres Niveau

Somit kommt es den luxemburgischen Damen auch gelegen, dass das Niveau bei der EM der kleinen Staaten in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist: „Schlechtere Mannschaften wie etwa Wales oder Andorra sind überhaupt nicht mehr dabei. Wir werden vielmehr auf Malta, Irland oder die beiden ganz neuen Mannschaften aus Dänemark und Norwegen treffen, die in den letzten Jahren international mit ihren Damen gar nicht angetreten sind. Dank einer sehr guten Nachwuchsarbeit sind sie jetzt jedoch wieder in der Lage, ein Team zu stellen. Für sie wäre es meiner Meinung nach auch zu früh, bereits auf der großen Bühne zu spielen. Die Small Countries Division ist für sie in diesem Fall auch interessanter. Einfach weil man gegen Mannschaften spielt, gegen die man auch die Chance hat, zu gewinnen. In der EM-Qualifikation weiß man dagegen von Anfang an, dass man chancenlos ist. Für uns ist dies momentan das richtige Niveau, auf dem die Mannschaft zusammenwachsen kann.“

Für das neuformierte Team verlief die Vorbereitung jedoch alles andere als optimal. Für Mandy Geniets, Michèle Orban und Nesthäkchen Svenia Nürenberg vom Vizemeister Düdelingen war die Saison lang, genauso wie für Nadia Mossong, die noch Ende Mai ihr Aufstiegsspiel mit Pallacanestro Bolzano in der italienischen Serie B bestritt. Zudem schrieben drei Spielerinnen ihr Abitur, weshalb man laut Dziurdzia große Mühe hatte, überhaupt zehn Leute bei den Trainingseinheiten zusammenzubekommen.
Dennoch beginnt für das Team um die Debütantin Amra Hasanovic ab Dienstag in Irland auch bereits die Vorbereitung auf die JPEE im nächsten Jahr in Montenegro, wo man nach den Goldmedaillen 2013 und 2015 sowie Bronze im letzten Jahr in San Marino nur allzu gerne wieder ein Wörtchen mitreden möchte. Mit Malta und Zypern sind zwei Gegner auch in Cork dabei. Wobei Malta (Gold bei der letzten Small Countries Division 2016 und den JPEE 2017) neben Gastgeber Irland die große Favoritenrolle innehat: „Wir haben keine wirkliche Zielsetzung, was jetzt eine Platzierung betrifft. Erstes Ziel ist es, dass die Mannschaft zusammenwächst und dann sehen wir, was dabei herauskommt. Wir werden wie immer alles geben, um Spiele zu gewinnen, denn wenn etwas in den letzten Jahren gestimmt hat, dann war es die Einstellung“, erklärte Dziurdzia abschließend.