Amicale Steinsel: Souveräner Saisonstart trotz mehrerer Abgänge

Amicale Steinsel: Souveräner Saisonstart trotz mehrerer Abgänge

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Obwohl die Amicale Steinsel den Verlust von gleich mehreren Stammkräften kompensieren musste, legte der Titelverteidiger einen souveränen Saisonstart hin und ist nach Siegen gegen den Kordall (101:72) und Bartringen (81:60) eines von vier noch ungeschlagenen Teams.

„Ich bin positiv überrascht, dass der Saisonstart so gut für uns verlief. Diese beiden Siege waren sehr wichtig, denn so zweifelt man doch weniger an sich selbst“, erklärte Kapitän Pitt Koster. Denn auf welchem Leistungsniveau die Amicale zu Beginn der Saison stehen würde, war ungewiss. Mit Trainer Ken Diederich, den beiden US-Spielern Billy McDaniel und Shavon Coleman sowie Samy Picard hatten bekanntlich mehrere Schlüsselfiguren den Verein nach der erfolgreichen Verteidigung beider Titel verlassen. Eine Ära ging in Steinsel zu Ende und um Pitt Koster und Bobby Melcher, der lange mit einem Wechsel ins Ausland liebäugelte und erst während der Saisonvorbereitung entschied, bei der Amicale zu bleiben, wurde eine neue Mannschaft aufgebaut.

Die Geduld von Yann Wolff, der vor der letzten Saison aus Ettelbrück zum Team stieß, wurde schlussendlich belohnt, der 24-Jährige rückte in den ersten Spielen in die Starting Five vor und soll unter dem Korb die nötige Verantwortung übernehmen. Er teilt sich die Einsatzzeit mit Routinier Chris Scholtes. Jo Hoeser ist hingegen erster Auswechselspieler für das Duo Koster/Melcher: „Yann und Chris haben in der Begegnung gegen die Sparta wirklich einen sehr guten Job gemacht und stark gegen deren Ami Hassan verteidigt. Die Ersatzspieler der letzten Saison haben nun eine größere Rolle. Sie müssen sich jetzt beweisen, was ihnen auch bewusst ist. Mit Jonas Theisen (Fußbruch) fehlt uns noch ein Spieler. Wir hoffen, dass er vor Weihnachten zurück ist, denn in der Rotation ist er ebenfalls sehr wichtig. Vor allem, wenn mal einer von uns einen schlechten Tag erwischt.“
Die beiden neuen US-Spieler haben ebenfalls schnell ihre Rolle im Team gefunden.

Während Jeff Early viel Erfahrung mitbringt, profitiert das Team von der Ruhe des erst eine Woche vor dem Saisonstart verpflichteten Chris Reyes: „Jeff ist bereits 30 und hat in seiner Karriere schon viel gesehen. Er weiß, wie der Hase läuft. Viele haben ihn am Anfang unterschätzt, denn er ist sogar kleiner als Bobby, doch sein Einsatz ist wirklich enorm. Chris ist noch sehr jung, hat erst eine Saison als Profi hinter sich, doch er war zuvor an zwei sehr guten Colleges. Das, was er auf dem Parkett zeigt, hat wirklich Hand und Fuß. Er überstürzt nichts. Beide sind für uns definitiv die richtige Mischung“, analysierte Koster weiter.

Neben diesem Gerüst der neuen Steinseler Mannschaft sollen im Verlauf der Saison ebenfalls mehrere Nachwuchsspieler aus den Jahrgängen 1999 bis 2001 Erstligaluft schnuppern dürfen: „Unser neuer Trainer Alex Pires ist schon bekannt dafür, jungen Talenten eine Chance zu geben. Es ist natürlich ein Prozess, der Zeit benötigt, sie müssen noch viel hinzulernen. Im Training sind wir inzwischen aber sehr viele Spieler, das merkt man schon gut. Wenn man sich jedoch ihr Geburtsdatum ansieht, fühlt man sich so langsam doch ziemlich alt“, scherzte der 29-jährige Aufbauspieler.

Das veränderte Steinseler Team will seine Erfolgsstory auch am heutigen Samstag im Derby gegen die Résidence Walferdingen fortsetzen, das mit zwei Niederlagen gegen Ettelbrück und den Racing einen wesentlich schwierigeren Start in die Saison hatte. Dennoch warnt Koster vor dem Gegner: „Das Programm hat uns schon etwas in die Karten gespielt. Wir sind nicht direkt auf die schwersten Gegner getroffen und hatten so die Möglichkeit, unseren Rhythmus zu finden und uns aufeinander einzustellen. Den Kordall muss man schlagen, dass wir aber die Sparta auswärts auf 20 Punkte besiegen konnten, kam für mich schon etwas überraschend. Nun steht die Partie gegen Walferdingen an, für uns vor allem zu Hause ein ‹must-win›. Dennoch darf man sie keinesfalls unterschätzen.

Ihre beiden Amis und auch Kevin Moura sind gute Werfer und können sehr gefährlich werden. Nach dieser Partie steht mit Esch dann der erste wirkliche Härtetest bevor. Wir hoffen, dass wir mit einem weiteren Erfolg in diese Begegnung gehen können.“