Headlines

BasketballAuf zum nächsten Höhepunkt: Für die 3×3-Kader geht es von Malta nach Zypern

Basketball / Auf zum nächsten Höhepunkt: Für die 3×3-Kader geht es von Malta nach Zypern
Wollen auch in Zypern den Turniersieg: die 3x3-Damen der FLBB Foto: Editpress/Mélanie Maps

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Es war eine der neuen Disziplinen bei den Spielen der kleinen Staaten in Malta: der 3×3-Basketball. Mit einer Gold- und einer Silbermedaille reisten die beiden Nationalteams zurück, am Wochenende steht nun der absolute Saisonhöhepunkt in Zypern auf dem Programm.

Als kurz und intensiv bezeichnet Nadia Mossong die Saison des 3×3-Basketballs, und die letzten Wochen hatten es für die Koordinatorin dieser Disziplin, die selbst noch für das Nationalteam aufläuft, und ihre Teamkolleginnen in sich. Vor zwei Wochen standen die routinierten Spielerinnen nämlich noch in Malta bei den JPEE auf dem Feld und machten ordentlich Werbung für ihre Sportart, die in Luxemburg noch am Anfang ihrer Entwicklung steht. Denn erst vor einem knappen Jahr wurden erstmals überhaupt Nationalkader in Luxemburg gegründet. Umso bemerkenswerter war die Leistung bei den Spielen der kleinen Staaten, denn das Damen-Quartett – neben Mossong standen noch Bridget Yoerger, Lisa Jablonowski und Cathy Schmit im Kader – dominierte den Wettbewerb und sicherte sich souverän Gold. Es war übrigens eine von gerade einmal drei Goldmedaillen, die es für Frauen der luxemburgischen Delegation bei diesen Spielen gab.

Nach ihrer Rückkehr war für die FLBB-Spielerinnen dann jedoch keine Rede von Pause, denn nach einem Zwischenstopp in Nancy ging es am Donnerstag schon wieder weiter nach Zypern, wo am Wochenende in Limassol die Europe Cup Qualifiers ausgetragen werden. Dieses Qualifikationsturnier für die EM-Endrunde im September in Jerusalem ist das wichtigste für die luxemburgischen 3×3-Basketballer und im letzten Jahr wäre den Damen um Mossong auf Anhieb fast schon die große Überraschung gelungen. Bei seiner Premiere, nach gerade mal etwas mehr als einem Monat Training, hat das FLBB-Team vor zwölf Monaten nämlich erst im Finale gegen Zypern verloren.

Gleiche Besetzung wie in Malta

Seither ist viel passiert, wie auch Nadia Mossong bestätigt: „Im letzten Jahr war alles neu. Wir, auch die Trainer, mussten erst einmal Erfahrungswerte sammeln, wo auch schon einmal etwas Kreativität gefordert war“, gibt die 37-Jährige mit einem Lachen zu. Die Fortschritte der letzten Wochen sind dann auch unverkennbar. Bereits vor den JPEE standen Vorbereitungsturniere in Deutschland auf dem Programm, bei denen die Damen den Finaleinzug schafften. In der letzten Woche holten sie in Nancy, einer Etappe der französischen 3×3-Tour, bei der auch lokale Spielerinnen aus der ersten und zweiten Liga auflaufen, sogar den Turniersieg. „Im Finale ging es schon sehr aggressiv zur Sache, am Ende war auch eine Prise Glück dabei.“ Und auch der Konkurrenz ist die Entwicklung des FLBB-Teams nicht entgangen. „Im letzten Jahr waren wir ebenfalls bei so einer Station in Frankreich dabei, damals gab es Rang acht. Von den Leuten des französischen Verbandes haben wir dann auch viele Komplimente bekommen.“

In Limassol heißt damit das Ziel für das Damenteam ganz klar Turniersieg, denn nur so kann man sich für Jerusalem qualifizieren. Neben Kosovo, Irland und Aserbaidschan trifft man auch auf die drei Teams der JPEE. Dass das Niveau aber noch einmal eine Nummer höher sein wird, dessen ist sich auch Mossong bewusst. Denn dieses Mal werden bei der Konkurrenz Spielerinnen auflaufen, die in Malta noch beim 5×5 antraten. Der schwierigste Gegner dürfte aber Aserbaidschan sein, dessen Damenteam auch auf dem Women’s Circuit, der professionellen 3×3-Tour, aufläuft. Körperlich dominante Spielerinnen warten demnach auf die FLBB-Damen, die deshalb ganz bewusst auf die gleiche Besetzung wie bei den JPEE bauen, auch wenn Michelle Dittgen zum Beispiel in Nancy dabei war. „Hier kommt es auch auf die Größe an“, betont Mossong. Ohne die sieben bis acht Spielerinnen, die regelmäßig beim Nationalmannschaftstraining sind, wäre der derzeitige Erfolg aber auf keinen Fall möglich. 

Ziel Turniersieg

Victor Stein (in Weiß) und die FLBB-Herren unterlagen in Malta ganz knapp im Finale 
Victor Stein (in Weiß) und die FLBB-Herren unterlagen in Malta ganz knapp im Finale  Foto: Editpress/Mélanie Maps

Eine Änderung gibt es derweil bei den Herren, die in Malta ganz knapp an der Goldmedaille vorbeigeschlittert sind. Neben Christophe Laures, Scott Morton und Victor Stein wird in Zypern Vic Heuschling mit dabei sein, der Sam Ferreira ersetzen wird. Auch wenn von den FLBB-Herren in den letzten beiden Wochen weniger gesprochen wurde, war ihre Leistung in Malta nicht zu unterschätzen. Erst im Finale unterlag man in einem dramatischen Match mit 20:21 gegen Zypern, dabei hätte die Partie auch zugunsten der Luxemburger ausgehen können, die zweimal die Entscheidung ganz knapp verpassten. „Leider haben wir das Finale etwas verschlafen“, erklärt Victor Stein mit zwei Wochen Abstand und zeigt sich auch mit der Silbermedaille sehr zufrieden, denn die Mannschaften bei den Herren lagen vom Niveau her viel dichter zusammen. „Wir sind mit einem positiven Gefühl zurückgekehrt, haben gezeigt, dass der 3×3 sich in Luxemburg in den letzten Monaten sehr weiterentwickelt hat. Die JPEE haben enorm Spaß gemacht, dieses Mannschaftsgefühl war großartig.“

Und wie für die Damen, ging es auch für die Herren schnurstracks mit der Vorbereitung auf die Europe Cup Qualifiers weiter. In Nancy erreichten auch sie das Finale, wo Stein und Co. dann aber Ermont unterlagen. „Man merkt von Turnier zu Turnier, wie wir uns weiterentwickeln. In Nancy haben wir so zum Beispiel gegen starke französische und belgische Mannschaften gewonnen.“

Demnach wollen auch die 3×3-Herren in Limassol das Finale erreichen, wenngleich sich Victor Stein bewusst ist, dass Aserbaidschan auch hier der große Favorit sein wird. Im letzten Jahr unterlag Luxemburg gegen den späteren Turniersieger im Halbfinale, verlangte dem Favoriten aber lange Zeit alles ab, so wie es keine andere Mannschaft im Turnierverlauf getan hatte. „Das Ziel heißt für uns ganz klar Turniersieg, auch wenn wir wissen, dass das Niveau deutlich höher sein wird als in Malta“, betont Victor Stein, der zum ersten Mal dieses Qualifikationsturnier bestreiten wird.

Der Bartringer ist einer der Spieler, die schon früher im Sommer immer gerne bei den diversen Streetball-Turnieren im Land aufgelaufen sind. Umso glücklicher ist er darüber, dass man in Luxemburg in den letzten Monaten das 3×3-Projekt so intensiv vorangetrieben hat. „Ich mag diesen Spielstil, das temporeiche Spiel mit diesen schnellen Wechseln. Man muss immer präsent sein, das liegt mir.“ Eine große Abwechslung zum traditionellen Basketball, denn beim 3×3 beträgt die Spieldauer zehn und nicht 40 Minuten. Somit werden dann aber mehrere Partien an einem Tag absolviert. „Man muss sich ganz anders einteilen. Nach einer intensiven Partie muss man erst einmal wieder runterkommen, eine Stunde später steht dann aber schon das nächste Match an, für das man sich dann auch wieder aufwärmen muss. Mental ist es schon etwas ganz anderes.“ Spektakulär ist das 3×3 aber allemal und Victor Stein und Co. sind gerade dabei, ihrer Disziplin in Luxemburg mehr und mehr Visibilität zu verschaffen.

3×3 Luxembourg Tour

Nach den Qualifiers in Zypern ist in Luxemburg noch lange nicht mit dem 3×3 Schluss. Erstmals wird im Großherzogtum nämlich eine 3×3-Tour ausgetragen, bei der vier Stationen vorgesehen sind. Los geht es am 25. Juni in Düdelingen, am 7. Juli geht es in Hesperingen weiter, eine Woche später macht die Tour Halt in Esch, bevor am 15. Juli an der Philharmonie das Finale stattfindet. Bei jeder Station sind die Kategorien Herren Elite, U18 und U16 dabei sowie die U14-Mädchen. Je nach Anzahl der Spielfelder werden pro Station noch andere Kategorien eingeführt. Einschreibungen sind noch immer möglich.