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JPEE-KolumneCarole Calmes über ihr erstes Gold und ein großes Kuddelmuddel

JPEE-Kolumne / Carole Calmes über ihr erstes Gold und ein großes Kuddelmuddel
Carole Calmes gewann 2003 in Malta ihre erste Goldmedaille bei den JPEE Foto: Tageblatt-Archiv

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„Es ist erschreckend, dass das schon 20 Jahre her ist“, meint Carole Calmes lachend, als sie auf die JPEE 2003 in Malta angesprochen wird. Für die Sportschützin sind aber gerade diese Spiele noch ganz besonders in Erinnerung: „Es war meine erste Medaille, dann auch noch direkt Gold. Das kam damals alles ganz überraschend.“ Denn zu diesem Zeitpunkt betrieb Calmes ihre Sportart gerade einmal seit zwei Jahren. Da muss man fast schon an Lena Bidoli denken, die am Mittwoch im Trapschießen ganz oben auf dem Treppchen stand. Malta scheint jedenfalls ein gutes Pflaster für Newcomerinnen im luxemburgischen Schießsport zu sein.

Es war eine Goldmedaille, auf deren Verkündung Carole Calmes damals aber lange warten musste, denn 2003 ging es doch recht chaotisch zu. „Zuerst einmal befand sich der Schießstand unterirdisch, es gab keine Fenster, keine Klimaanlage und es war sehr, sehr heiß.“ Dies war aber nur ein Klacks verglichen mit dem, was sich noch nach dem Wettkampf abspielte. „Damals gab es noch keine elektronischen Scheiben, wir schossen auf welche aus Papier. Diese wurden nachher von einer Maschine ausgelesen, doch der verantwortliche Schiedsrichter hatte die Karten alle durcheinandergeworfen.“ Und als man meinte, man hätte endlich das richtige Ergebnis, wurde alles nur noch schlimmer: „Sie hatten eine andere Siegerin verkündet. Ich dachte schon, ‚du hast aber mehr geschossen …’“ Und so verdankt Carole Calmes auch einem Teamkollegen ihr Gold, der auf der Tribüne all ihre Punkte mitgezählt hatte. „Wir legten Protest ein und noch einmal mussten alle Scheiben ausgewertet werden. Hätte ich ihn nicht im Publikum gehabt, wer weiß, ob ich mit Gold nach Hause gefahren wäre.“

Für Carole Calmes war Malta nur der Beginn einer langen, erfolgreichen JPEE-Karriere, die 2001 in San Marino begann, damals mit gerade mal ein paar Monaten Schießerfahrung, und 2017 an gleicher Stelle mit Gold zu Ende ging. „Ich habe wirklich einmal die gesamte JPEE-Runde gemacht.“ Etwas, das nur die Wenigsten von sich behaupten können. Und so sind auch viele Freundschaften entstanden. „Ich treffe mich heute noch regelmäßig mit damaligen Konkurrenten aus Monaco und Andorra. Das hätte ich nicht ohne die JPEE.“