Der freie Markt soll es besser können. Viele kleine Anbieter, die im gegenseitigen Konkurrenzverhältnis stehen, führen – wie von einer unsichtbaren Hand geführt – zu einer effizienteren Marktordnung und zu günstigeren Endkundenpreisen.
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Dies dachte sich auch die EU, als sie gegen die Jahrtausendwende beschloss, u.a. die Märkte für Strom zu liberalisieren. Die Zeiten, in denen staatliche Monopolisten über die Stromherstellung, die Lieferung und deren Preise entscheiden konnten, waren vorbei.
Doch wie sieht die Situation Jahre später aus? Die aus dem Monopolisten hervorgegangene Enovos ist und bleibt mit einem Anteil von rund 90 Prozent der größte Stromlieferant des Landes, dies ist sehr nah an einer Monopolstellung.
Bei einem Gut, das sich von Anbieter zu Anbieter nicht unterscheidet (Strom bleibt Strom), und auch nicht durch die Herstellungsart (alle Firmen bieten nur grünen Strom an), würde dies bedeuten, dass Enovos den günstigsten Preis hat.
Dies ist aber nicht der Fall. Den billigsten Strom gibt es bei einem kleinen Unternehmen aus Beckerich, Eida: 3.000 kWh sind hier über sechs Prozent billiger als bei der allmächtigen Konkurrenz. Die Konsumenten in Luxemburg scheinen nicht an die unsichtbare Hand des Marktes zu glauben, denn sie bleiben ihrem Anbieter treu, auch wenn der nicht das beste Angebot hat.
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