Dass von den kontrollierten Zimmern nur ganze sechs dieses Label erhalten würden, schon weniger, und dass niemand genau sagen kann, wie viele „chambres meublées“ es in der Hauptstadt und anderswo in Luxemburg gibt, schon mal gar nicht. Aber eigentlich ist das auch nicht die Frage.
Fakt ist: Es gibt offenbar genug bzw. immer mehr Menschen, die bereit/gezwungen sind, sich dauerhaft auf solch eine Wohnsituation einzulassen. Wenn aber aus der Übergangslösung „chambre meublée“ für immer mehr Menschen eine Dauerlösung wird, steckt dahinter mehr als nur hohe Wohnungspreise, siehe die Stichworte „Sozialtransfers“ und „prekäre Arbeitsverhältnisse“. Für viele ist die einfache Wahrheit, dass es zu mehr nicht reicht, von einer bescheidenen Bleibe auf dem „freien Wohnungsmarkt“ gar nicht erst zu sprechen. Dass es darauf keine einfachen Antworten gibt, ist ein Gemeinplatz, eine Platitüde. Der Verweis auf gewissenlose Schlafhändler greift auf jeden Fall zu kurz. Sie sind allenfalls der Ausdruck eines Problems, das weit tiefer geht, und sie profitieren allenfalls von einer Not, die Symptom ist und nicht Ursache.
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