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Zeit zu reden

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Gesundheitsministerien Lydia Mutsch wünscht sich eine Drogendebatte für Luxemburg. Endlich, möchte man da sagen.

Denn wer nicht seine Augen zunagelt und seine Nase zu Hause lässt, wenn er vor die Tür geht, der sieht und riecht es zu jeder Tag- und Nachtzeit, und das in jedem größeren Dorf im Land: In Luxemburg wird gekifft, was das Zeug hält. Beim Spazieren auf offener Straße oder beim Rauchen vor der Kneipe, wo die Lachzigarette herumgereicht wird – der Joint hat für viele eine gewissermaßen banale Alltäglichkeit und Gesellschaftsfähigkeit erlangt. Darin wird er seinem flüssigen Bruder, dem Bier nach der Arbeit, immer ähnlicher.

Armand Back aback@tageblatt.lu

Man kann das jetzt schrecklich bedauernswert finden, doch bleibt es Fakt, dass die Luxemburger fleißig Drogen konsumieren und darunter besonders Cannabis. Lydia Mutsch weiß darum und sie weiß auch um die Vermittlungsprobleme staatlicher Repressionspolitik: Jugendliche würden einfach nicht mehr begreifen wollen, wieso sie saufen, aber nicht kiffen dürften.

Wobei immer im Auge behalten werden muss, wer denn so alles Konsument ist. Und das ist eben nicht nur der Jugendliche. Der Durchschnitts-Drogenkonsument in Luxemburg ist 34 Jahre alt – mündig also. Und dürfte somit ebenso wie die Ministerin an einer Debatte interessiert sein.

Zeit zu reden also.

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