Was die Zahlen nicht verraten, ist, ob die Menschen, die im Jahr 2014 durch eine Pleite ihre Arbeit verloren haben, einen neuen Job gefunden haben. Wie es ihnen ergangen ist. Ob sie in einem der rund 3.000 neu gegründeten Betriebe untergekommen sind. Oder ob der Staat sie aufgefangen hat. Ob sie sich selber durchschlagen mussten, um eine neue Arbeit zu finden. Ob sie das Land verlassen haben, um ihr Glück in einem anderen Land zu suchen. Ob es Grenzgänger waren, die in den Luxemburger Zahlen nicht auftauchen.
Yves Greis ygreis@tageblatt.lu
Zahlenreihen verdecken Schicksale. Sie sind ein gutes Mittel, um sich einen Überblick zu verschaffen. Aber was genau bedeutet diese Zahl 845? Jede Statistik beinhaltet unzählige Geschichten, gibt sie aber nicht preis. Es gilt, hinter die Zahlen
zu schauen.
Die Arbeitslosenquote in Luxemburg liegt bei 7,2 Prozent. Noch so eine Zahl. Vor zehn Jahren lag sie noch bei 3,8. Eine weitere Zahl. Zahlen beschreiben die Realität. Sie reichen aber nicht aus, um die Hintergründe zu verstehen – einen Sinn darin zu erkennen. Oder den Unsinn zu verstehen, dass Menschen, die arbeiten wollen, die produktiv und kreativ sein wollen, keinen Arbeitsplatz mehr haben.
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