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Wer hat an der Uhr gedreht?

Wer hat an der Uhr gedreht?
(Reuters/Ruben Sprich)

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„Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät?“, lautete der Anfang eines Liedes, das am Schluss der Zeichentrickserie „Der rosarote Panther“ zu hören war.

„Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät?“, lautete der Anfang eines Liedes, das am Schluss der Zeichentrickserie „Der rosarote Panther“ zu hören war. Eine Aussage, die viele von uns nur allzu gut verstehen: Täglich jammern wir, wir hätten zu wenig Zeit.

Der deutsche Philosoph Rüdiger Safranski (er ist nächsten Mittwoch im „neimënster“) weist in seinem Buch „Zeit“ allerdings darauf hin, dass wir uns die Beschleunigung der Gesellschaft und den dadurch entstehenden Stress auch selbst zuzuschreiben haben. Und dabei heißt es doch „Nimm dir Zeit, und nicht das Leben“ und „Wer langsam geht, kommt auch zum Ziel“. Die Zeit macht nicht nur etwas mit uns, sondern wir auch etwas mit ihr.

Da Uhren und die damit verbundene Zeitmessung eine menschliche Erfindung sind, könnte es dann ja auch sein, dass z.B. Pünktlichkeit nur eine Idee unter vielen ist, und keine universelle Wahrheit. Während bei uns die Pünktlichkeit als Tugend und Höflichkeit der Könige gilt, können Menschen in anderen Kulturen nur den Kopf darüber schütteln. Könnte Pünktlichkeit also Folge der Zeitmessung, d.h. nur selbst auferlegter Stress sein?

Eine einfache Methode, dem Zeitstress (etwa im Beruf) zu entgehen, wäre, eine Auszeit zu nehmen, indem man z.B. seine Uhr wegwirft. Die Kehrseite der Medaille könnte allerdings sein, dass man dann die längste Zeit einen Job hatte.

cmolinaro@tageblatt.lu