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Wer A sagt, muss auch B sagen

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„Glauben Sie mir, das wird ausreichen.“ Nach diesem Satz des EZB-Präsidenten Mario Draghi brach gestern Euphorie bei den Anlegern an den Märkten aus.

Kursgewinne noch und nöcher. Was war passiert? Der europäische Zentralbankchef hat mit drei Sätzen bekundet, dass seine Institution „alles für die Erhaltung des Euro tun“ werde. Die Anleger deuteten Draghis Aussage so, dass die EZB nun wieder Staatsanleihen von Krisenstaaten kaufen wird und damit deren extrem hohe Zinskosten drückt. Mit anderen Worten, man will in Frankfurt die Gelddruckmaschine anwerfen, um die Panik an den Märkten zu unterbinden.

Das ist in erster Linie eine Ankündigung. Ihr werden Taten folgen müssen, denn die Anleger werden sich nicht mit hohlen Phrasen zufriedengeben. Ganz davon abgesehen, dass die EZB – sollte sie jetzt nicht zum Kauf von Staatsanleihen übergehen – ihre Glaubwürdigkeit und damit quasi auch ihre Daseinsberechtigung komplett verlieren würde.

Draghis Worte rufen natürlich auch Kritiker auf den Plan. Eine Intervention der EZB würde langfristig auch Inflationsgefahr mit sich bringen. Dies kann durchaus stimmen. Doch auch wenn die Inflation auf Dauer steigen würde, gibt es momentan dringendere Probleme, die angegangen werden müssen, neben denen eine mögliche Inflation wie ein zu verschmerzender Nebeneffekt erscheint.