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Wenn Star -Ökonomen irren

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Eine der einflussreichsten wirtschaftswissenschaftlichen Studien gerät in die Kritik: Datenpannen sowie ein zweifelhaftes methodisches Vorgehen werden den Star-Ökonomen Kenneth Rogoff und Carmen Reinhart vorgeworfen.

Es handelt sich um ein heißes Eisen für die Wissenschaft – aber allen voran für die Politik. Auf besagte Studie haben sich in den letzten Krisenjahren jene Austeritätsfalken berufen, die sich mit ihrer Politik einen wissenschaftlichen Anstrich verleihen wollten. Ihre „Spar“-Strategie basierte auf einer mehr als fragwürdigen Studie.

Nach dem Chefökonom des Internationalen Währungsfonds sehen sich nun weitere „Experten“ mit der Erkenntnis konfrontiert, dass Austerität nicht der „einzige Weg“ und Ökonomie alles andere als eine exakte Wissenschaft ist. Nicht ohne Grund werden die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften oft an der gleichen Fakultät unterrichtet: beide geben theoretische und empirische Anhaltspunkte zum gesellschaftlichen Geschehen. Sie sind im Idealfall intersubjektiv nachvollziehbar und entsprechen wissenschaftlichen Gütekriterien (Reliabilität, Validität usw.), aber sie beschreiben keine Naturgesetze. Sie veranschaulichen komplexe Zusammenhänge und können für die Politik eine unterstützende Funktion entfalten – ihre Erkenntnisse sind jedoch mit größter Vorsicht zu genießen.