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Was jeder weiß

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Die Affäre Armstrong kommt nicht sooo überraschend daher – höchstens vielleicht ob des Ausmaßes. Dass gedopt wurde (wird?), weiß jeder. Stichwort Doping-Generalverdacht. Ohne Beweise ist natürlich schlecht darüber reden oder schreiben.

Nun ist erstmals etwas, was jeder weiß, schwarz auf weiß nachzulesen, auf über 1.000 Seiten, mit u.a. mehr als zwei Dutzend Zeugenaussagen unter Eid.

Die optimale Gelegenheit also, aufzuräumen. Und die muss der Radsport unbedingt ergreifen.

Aber nicht nur er. Es gibt noch andere Fälle von „Was jeder weiß“. Doping-Arzt Ferrari hatte auch Kontakte in anderen Sportarten, Doping-Gynäkologe Fuentes ebenfalls. Die laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Padua und der Fuentes-Prozess ab Januar könnten noch viele andere Gelegenheiten zum Aufräumen geben (siehe Seite 29). Sie müssen ergriffen werden. Von allen. Man könnte eigentlich jetzt schon beginnen, da es ja jeder weiß. Nur müssen die Dinge beim Namen genannt werden. Von allen Ausdauer-Sportarten. Von den US-Profiligen. Von allen Nationen, die zusehen müssen, wie Sportler anderer Nationen regelmäßig in Tundra und Taiga entschwinden, wochenlang nicht kontrollierbar sind und dann bei Großevents sportlich abräumen.

Vielleicht müssen solche Dinge von IOC, Olympischen Komitees, Weltverbänden, Anti-Doping-Agenturen etc. regelrecht gebrandmarkt und an den Pranger gestellt werden, Unschuldsvermutung hin oder her.

Damit unter diesem Druck das, was eh jeder weiß, auch gestanden und bestätigt wird.