Warum nur in Italien, warum nicht auch in Deutschland, Frankreich, Luxemburg und allen anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union? Die Menschen, die da zu mehreren Hundert kurz vor dem Ziel ihrer Träume auf ein besseres Leben, das sie für sich und ihre mitgeführten Kinder vermutlich seit Jahren ersehnten, zu Tode kamen, waren auf dem Weg nach Europa, nicht nach Italien. Italien liegt für sie nur am nächsten, ist das Eingangstor. So wie es im Mittelmeer auch noch Malta ist oder Spanien und im Osten Griechenland.
Doch wenn auch so vieles in Europa gemeinsam getan und beschlossen wird, in dieser Frage ist für die nördlicher gelegenen EU-Staaten noch immer jedes Land auf sich angewiesen: bei der Kontrolle der Grenzen und der Aufnahme von Flüchtlingen. So weit reicht die Solidarität nicht, weshalb die Italiener, vor allem die Menschen auf Lampedusa, nun auch alleine trauern.
Dieser Zustand zeigt, dass Europa noch ein ganzes Stück von jener Schicksalsgemeinschaft entfernt ist, die doch so viele Europäer anstreben. Es sind noch zu viele Grenzen in den Köpfen, jedoch keine europäische, für die alle Verantwortung zu tragen haben.
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