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Warnschuss vor den Bug

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Für Außenstehende, sprich für alle jene, die nichts mehr mit der Schule am Hut haben, sind die Schulreformen ein Buch mit sieben Siegeln.

Mehr noch, vielen Menschen ist es unbegreiflich, warum ein Berufsstand wie jener der Lehrer, „denen es doch eigentlich so gut geht“, gegen etwas demonstriert. So gehört gestern am Rande der Kundgebung. Nichtsdestotrotz ist es doch bemerkenswert, wenn sich vier Gewerkschaften aus der Grundschule und dem „Secondaire“ zusammenschließen, um Front gegen gleich drei Reformen zu machen.

Allerdings können die Lehrer nicht mehr behaupten, sie seien nicht gehört worden, hat die Bildungsministerin doch vor ein paar Tagen ein Zugeständnis – wenn auch ein kleines – gemacht: Ein Vorprojekt der Sekundarschulreform will sie nun erst im Frühjahr nächsten Jahres vorlegen. Die Gewerkschaften mögen zwar die Ernsthaftigkeit dieser Offerte anzweifeln, ein geschickter Schachzug der Ministerin ist es allemal. Denn jetzt stehen sie unter Zugzwang. In einem Jahr müssen sie konkrete Vorschläge auf den Tisch legen, denn bis dato haben sie klar und deutlich gesagt, gegen was sie sind, aber wie eine Reform ihrer Meinung aussehen soll, weiß man nicht.

Die Bildungsministerin und mit ihr die Regierung ihrerseits sind gewarnt: Eine Institution wie die Schule gegen den Willen aller Beteiligten zu reformieren, ist in einer Demokratie schwer machbar. Außer man nimmt den sozialen Unfrieden in Kauf.