Vier Namen, ein Problem: Yves Bouvier, Leiter der Muttergesellschaft des Luxembourg Freeport, festgenommen wegen Kunstbetrugs, Wolfgang Beltracchi, Kunstfälscher, verurteilt wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs, Helge Achenbach, Kunstberater, verurteilt wegen Betrugs im großen Stil, Gérard Lhéritier, Madoff der Manuskriptwertanlage-Szene, des betrügerischen Handels mit Manuskripten verdächtigt.
Michèle Vallenthini mvallenthini@tageblatt.lu
Vier Namen, ein Problem: Wenn Kunst zur Ware wird, kann es mitunter undurchsichtig werden. Ästhetisches ist schwer zu fassen, der Preis von Kunst lässt sich nur schwer rechtfertigen. Die Verquickung von Kunst und Geld endet so auch immer öfter in Festnahmen, Ermittlungsverfahren und Gefängnisstrafen. Wenn Kunst zur Ware wird, sind aber auch philosophische Diskussionen unvermeidlich. Der Käufer gibt Geld, der Künstler die Ware Kunst. Doch ist Kunst wirklich eine Ware wie jede andere? Bewegen wir uns hin zu einer neuen Art des Kulturkapitalismus? Dabei besteht das Wesen der Kunst, wie auch das jeder anderen ästhetischen Fiktion, gerade in ihrer Wertfreiheit. Die Seele der Kunst widersetzt sich gewöhnlichen Maßstäben und Bezifferungen. Nur so kann sie frei sein und Freiheit ist die conditio sine qua non der Entstehung eines Kunstwerks. Kunst ist keine Ware, sie äußert Wahres.
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