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Wahrnehmung und Fakten

Wahrnehmung und Fakten
(AFP/Saul Loeb)

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Trumps Medien-Bashing.

Wäre es nicht so gefährlich und bedrohlich, würde es einen eigentlich amüsieren. Kaum ein Tag vergeht, an dem sich die Trump-Administration nicht komplett blamiert. Nun ist „The Donald“ dafür bekannt, alles außer ein positives Verhältnis zu eigentlich jedem außer sich selbst und seinem kleinen Hofstaat zu pflegen. Allerdings dringt sein Medien-Bashing mit Blick auf die Terrorberichterstattung der US-Medien in ganz neue Sphären vor.

Dhiraj Sabharwal
dsabharwal@tageblatt.lu

Obschon diese tatsächlich ein Problem vieler Medienhäuser ist, hat Trumps Kritik nichts mit den eigentlichen Schwierigkeiten zu tun. Denn es ist nicht die mangelnde Berichterstattung über Terrorphänomene, die stört, sondern gerade, dass immer die gleichen Aspekte von Terror einseitig beleuchtet werden. Seit Jahrzehnten zeigen kommunikationswissenschaftliche Studien, dass gerade über Terror und Kriminalität verhältnismäßig zu viel berichtet wird. Demnach ging bereits in den 1970er Jahren aus empirischen Studien Folgendes hervor: Die Kluft zwischen wahrgenommener und tatsächlicher Kriminalität stieg bei vielen Probanden besonders bei hohem Medienkonsum.

Nun kann man nicht erwarten, dass jemand wie Trump so etwas weiß. Umso bedauerlicher ist es, dass der US-Präsident vor allem seine labilen und leichtgläubigen Unterstützer mit seinen Lügen noch tiefer in die Unmündigkeit stürzt.