Der Politikverdruss macht auch vor Luxemburg nicht halt. Es ist wohl der Wahlpflicht zu verdanken, dass die Abscheu gegenüber tatsächlichen oder nur scheinbaren „Magouillen“ der Politiker sich nicht in erschreckend niedriger Wahlbeteiligung widerspiegelt.
Denn Vertrauen in die Politik ist kaum mehr vorhanden, „die da oben“ gelten quasi kraft ihres Amtes der persönlichen Vorteilnahme verdächtig.
" class="infobox_img" />Armand Back
aback@tageblatt.lu
Wer sich mit Politik und Politikern befasst, sieht aber, wie in diesem Bereich gearbeitet wird: nämlich meist viel und meist gewissenhaft. Und wer nicht mit dem dicksten aller Bretter vor dem Kopf herumläuft, sieht, dass sich politische Entscheidungen direkt auf sein Leben auswirken. Demnach: Politik ist wichtig, denn sie steuert unser Leben.
Luxemburg stemmt sich der um sich greifenden Abneigung gegenüber politischem Handeln und dem schwindenden Glauben an demokratische Strukturen nun entgegen: mit einem Zentrum für politische Bildung (siehe Seite 10).
Ein nobles Unterfangen. Vorsicht bleibt trotzdem geboten: Denn das Zentrum darf seine „Kunden“ nicht enttäuschen. Es sollte dort fleißig und integer und unabhängig gearbeitet werden – wie bestenfalls in der Politik
selber. Denn wenn es der politischen Bildung und Interessenweckung dienen soll, sollte es besser eins: gut werden. Viele weitere Chancen, das partizipatorische Ungleichgewicht zu beheben, wird es kaum geben.
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