Nun, ein Jahrhundert später, kämpfen Land und Bürger der südkaukasischen Republik weiter um eine internationale Anerkennung des Geschehenen. Vielmehr als um eine Schuldfrage oder juristische Rechthaberei geht es den Armeniern um Gerechtigkeit – nicht nur für sich selbst.
" class="infobox_img" />Armand Back aback@tageblatt.lu
Es ist an der Zeit, dass sich die Welt entschließt, die gezielte Vertreibung und Ermordung hunderttausender Menschen aufgrund ihrer Religion oder Volkszugehörigkeit als das anzuerkennen, was es ist: ein Völkermord.
Die Türkei kann beruhigt sein. Keiner wird mit dem Finger auf sie zeigen, wenn sie ihr ebenso vorhandenes wie bereits öffentlich mitgeteiltes Beileid in die Form gießt, die es in diesem Fall braucht. Die Welt würde vom großen Schritt eines mündigen Staates sprechen. Ohne Zweifel.
Doch nicht nur die Türkei zögert. Erst wenige Staaten folgten der Meinung des Gros der Historiker und zögern weiter. Dabei wäre eine Anerkennung nicht nur ein starkes Zeichen. Sie wäre viel mehr.
Sie wäre ein Mahnmal, das eine Botschaft in die Zukunft ausstrahlt. Die Botschaft, dass die Welt nicht vergisst, aber vergibt. Und die Botschaft, dass die Welt hinschaut und nicht weg. Und vor allem: dass sie solchem Morden – egal wo, egal wann; egal von wem, egal an wem – nicht mehr tatenlos zuschaut.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können