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Unnötiges Restrisiko

Unnötiges Restrisiko
(dpa)

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In Luxemburg ist die Anzahl der amtlich zugelassenen Schusswaffen innerhalb der letzten zwölf Jahre deutlich gestiegen.

Das Justizministerium versucht angesichts einer Zunahme von 74.303 auf 87.322 Waffen, zu beschwichtigen. Der zuständige Minister Félix Braz gibt einen Anstieg zwar zu (16 Prozent), möchte diesen aber durch einen Verweis auf die Zunahme der Bevölkerungszahlen relativieren (18 Prozent). Diese Statistiken lassen dennoch nur einen Schluss zu: Im kleinen Großherzogtum nimmt die Menge der Schusswaffen offenbar unaufhörlich zu.

dvalvasori@tageblatt.lu

Angesichts der möglichen verheerenden Konsequenzen der Bewaffnung von Privatpersonen bahnt sich eine besorgniserregende Entwicklung an. Auch wenn der Staat eine „weiße Weste“ und einen „guten Grund“ verlangt, bleibt bei jeder Ausstellung eines Waffenscheins ein unnötiges Restrisiko.

Ein Vergleich zu den Vereinigten Staaten, die alle paar Monate eine neue tödliche Massenschießerei verbuchen müssen, scheint übertrieben. Die USA sollten dennoch als warnendes Beispiel dienen. Dieser Staat ist dabei, langsam zu lernen, dass die Gleichung „mehr Waffen ist gleich weniger Tote“ nicht aufgeht. Diese Erkenntnis gilt für jeden Staat, egal wie groß er ist oder wie viele Waffen sich dort in den Händen von Privatpersonen befinden. Im Sinne der zivilen Sicherheit sind Platzpatronen für Zivilisten das höchste der Gefühle.