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Unmenschlich

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„Wir respektieren den Willen, denjenigen zu ehren, doch wir glauben, dass die Wettkampfstätten nicht der richtige Ort dafür sind“, so lautet die offizielle IOC-Stellungnahme zu einem „Vorfall“, der sich am Samstag ereignete.

Die norwegischen Langläuferinnen waren im Skiathlon mit schwarzen Armbinden zu Ehren des verstorbenen Bruders ihrer Teamkollegin Astrid Jacobsen gelaufen. Das IOC hat den Norwegern nun in einem Brief eine Rüge ausgesprochen und beruft sich dabei auf die Olympische Charta, wo Werbung, Propaganda und Meinungsäußerung verboten sind. Die Ringe-Organisation hat wieder einmal bewiesen, dass ihre Stärken nicht im zwischenmenschlichen Bereich liegen. Dieser Brief passt aber zu der kalten Business-Organisation, die das IOC in der Zwischenzeit ist.

Nur zur Ergänzung: In Artikel 50, Punkt 3 der Charta heißt es: „No kind of demonstration or political, religious or racial propaganda is permitted in any Olympic sites, venues or other areas.“ Die Regel wurde also von Seiten des IOC sehr kleinlich ausgelegt.

Zum Schluss wollen wir eine provokative Frage stellen: Wäre eine Trauer-Bekundung auch verboten, wenn z.B. ein IOC-Offizieller sterben würde …?