Das im Januar angekündigte Vorhaben hatte die Kritiker bereits auf den Plan gerufen. Sie werfen dem MoMA vor, nicht mehr an Kunst, sondern nur noch am Profit interessiert zu sein. Erst vor zehn Jahren war das Museum vergrößert worden. Es musste sich damals schon den Vorwurf gefallen lassen, seine Seele verloren zu haben. Jetzt frisst es auch noch das von Architekturkritikern und New Yorkern gleichermaßen geliebte American Folk Art Museum auf.
Amerikanische Sorgen? Auf unsere bescheidenen Dimensionen reduziert hören sich solche Diskussionen über Sinn, Zweck und Ausrichtung kultureller Einrichtungen – oder Projekte – doch eigentlich ziemlich vertraut an. Es geht zwar bei uns nicht um den Bau eines neuen Museums, sondern eigentlich nur um den Inhalt einer bestehenden Einrichtung, nämlich die Ausstellung zum 100. Jahrestag des Ersten Weltkriegs. Doch wenn sie, wie vorerst beschlossen, nicht ins Festungsmuseum kommt, dann steht dieses leer – und läuft damit vielleicht Gefahr, dass der Bagger anrollt … Wenn nicht letztendlich doch die Vernunft siegt!
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