Bei seinem Amtsantritt hatte US-Präsident Barack Obama die Überprüfung der Kuba-Politik seines Landes angekündigt. Nun hat er Wort gehalten. Im letzten Viertel seiner Präsidentschaft schreibt der, gemessen an den Erwartungen, lange als medioker kritisierte 44. Präsident der Vereinigten Staaten seinen Namen in Großbuchstaben in die Geschichtsbücher ein. 50 Jahre Isolation hätten gezeigt, dass diese nicht wirkt, so Obama. Also wählten beide Staatschefs den Versuch einer Freundschaft.
Armand Back aback@tageblatt.lu
Im Kalten Krieg geboren, im neuen Kalten Krieg begraben? Obama setzt mit seiner diplomatischen Offensive auch ein Zeichen gegen Russlands Wladimir Putin. Dieser hatte Kuba im Sommer besucht und dem Land einen Großteil seiner Schulden erlassen. Das Fremdgehen der alten Liebe wird Putin nicht schmecken. Auch wenn Kuba seine strategische Wichtigkeit eingebüßt hat.
Bleibt die Frage, wie die Annäherung Kuba verändern wird. Der Insel und ihren Einwohnern wäre zu wünschen, dass sie nicht zur reinen Vergnügungsinsel mutiert. Denn eine Annäherung ist nicht der Triumph eines Systems über das andere. Annäherung ist ein Triumph der Vernunft.
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