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Trauriges Bild

Trauriges Bild
(Igor Kupljenik)

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Das Chaos auf dem Balkan ist perfekt, der Handlungsdruck wächst. Seit die Flüchtlingsroute sich weiter nach Westen verschoben hat, ist jetzt Slowenien dem Druck nicht mehr gewachsen. Das Klima mit Kroatien ist auch noch vergiftet, beide werfen sich vor, die Krise zu verschärfen und die Flüchtlinge unmenschlich zu behandeln. EU-Kommissionspräsident Juncker hat deshalb für Sonntag einen Sondergipfel einberufen mit eben den Balkanländern sowie Deutschland und Österreich.

Kim Hermes khermes@tageblatt.lu

Der Streit auf dem Balkan passt traurigerweise ins Bild, das Europa bisher in der Krise abgibt. So wird immer wieder davon gesprochen, die unter der schieren Hoffnungslosigkeit dahindämmernden Flüchtlingslager besser zu unterstützen, aber selbst die von den EU-Mitgliedstaaten bereits zugesagten Mittel fließen nicht einmal. Griechenland sollen laut Quote 70.000 Flüchtlinge abgenommen werden, aber alleine dieses Jahr sind ungefähr eine halbe Million Menschen auf der Suche nach Schutz dort angekommen. An Vorschlägen von EU-Parlament und -Kommission fehlte es nicht. Dafür am Willen der Mitgliedstaaten, eine gemeinsame Asyl- und Migrationspolitik auf die Beine zu stellen.

Dass die EU derzeit nicht gerade den besten Eindruck abgibt, mag stimmen. Mit dem Finger nach Brüssel zu zeigen, ist – bei aller berechtigten Kritik – aber zu einfach. Denn an dem traurigen Bild malen ganz viele mit.

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