Gestern auf den Tag genau (10. Juli) ist es 15 Jahre her, dass Kim Kirchen in Super-Besse das „Maillot jaune“ überstreifte. Für den Sportler und das Großherzogtum ging damit ein Traum in Erfüllung. Fast 40 Jahre lang hatte kein Luxemburger mehr das Gelbe Trikot getragen. Der Letzte, der es vor Kirchen auf den Schultern hatte, war Charly Gaul am 25. Juni 1959. Als Sieger der Tour von 1958 durfte er sich ein Jahr später auf der ersten Etappe von Mulhouse nach Metz darin präsentieren.
Drei im ersten Dutzend
Für Luxemburg war diese „Tour der kühnsten Träume“, wie das Tageblatt seine Vorschau zu Beginn der Rundfahrt 2008 überschrieb, die erfolgreichste seit 1936. Damals kamen gleich drei Fahrer unter die ersten zehn. Pierre Clemens wurde Vierter, Arsène Mersch Fünfter und Mathias Clemens Siebter. Für einen Tag trug Arsène Mersch auch das „Maillot jaune“, in Paris gewann er später die Schlussetappe.
Im Jahr 2008 klassierten sich drei Luxemburger im ersten Dutzend. Frank Schleck belegte in der Endwertung den fünften Platz, Kim Kirchen den siebten und Andy Schleck den elften. Acht Tage lang war das „Maillot jaune“ im Besitz eines Luxemburgers (Kim Kirchen sechs Tage, Frank Schleck zwei Tage), zusätzlich trug Kim Kirchen auf sechs Etappen das „Maillot vert“, während Andy Schleck als bester junger Fahrer unter 25 Jahren mit dem „Maillot blanc“ belohnt wurde. Ein weiteres Podium gab es für das CSC-Team (mit den Gebrüdern Schleck) als beste Mannschaft.
Späte „Mise à jour“
Am 10. Juli 2008 holte sich Kim Kirchen in Super-Besse das „Maillot jaune“. In der schwierigsten Passage des Schlussanstiegs rammte der Deutsche Stefan Schumacher die Rennmaschine des Luxemburgers und stürzte. Für Kirchen war der Weg zum goldenen Leibchen frei. Er durfte an diesem Tag gleich in zwei Trikots „steigen“: das „Maillot jaune“ und das „Maillot vert“.
In Nachhinein wurde Kim Kirchen das Gelbe Trikot für zwei weitere Tage zugesprochen. 48 Stunden vor Super-Besse beendete er das 29,5 km lange Zeitfahren auf dem Rundkurs von Cholet auf dem zweiten Platz hinter Schumacher. Der Deutsche aber war gedopt. Im Oktober 2008 entdeckte die französische Anti-Doping-Behörde AFLD in der Urinprobe das EPO-Dopingmittel CERA. Schumacher wurde aus der Tageswertung gestrichen, als offizieller Sieger des Zeitfahrens wurde der Name Kirchen ins Klassement eingetragen. Die Begradigung der Gesamtwertung erfolgte erst viele Jahre danach. Kirchen wurde auch für die Etappen Cholet-Cholet (8. Juli) und Cholet-Châteauroux (9. Juli) zum Träger des „Maillot jaune“ bestimmt.
Top 5 angepeilt
„Eigentlich hatte ich es auf die erste Etappe abgesehen“, meinte Kim damals, „doch gegen Alejandro Valverde war in der Schlusssteigung von Plumelec nichts zu machen.“ Knappe 24 Stunden später haftete Kirchen in Saint-Brieuc das Pech an den Pedalen, als er um wenige Zentimeter vom Norweger Thor Hushovd geschlagen wurde, als Trost aber das „Maillot vert“ übergestreift bekam.
Kim Kirchen kannte bei dieser Tour eigentlich nur einen sogenannten „Jour sans“. Im Anstieg zur „Alpe d’Huez“ hätte er hinter Sieger Sastre mit der ersten Verfolgergruppe eintreffen müssen. Auf der Etappe nach Prato Nevoso wurde er in einen Massensturz verwickelt. Wegen eines Speichenbruchs drehte sein Rad danach nicht mehr rund, er musste es am Fuße des letzten Anstiegs wechseln. Hier büßte er wertvolle Zeit ein und konnte nicht mehr aufschließen. Den Berg aber fuhr er so schnell hoch wie die Spitzenleute. „Die vier Tage im Gelben Trikot waren zwar wunderschön, doch hatte ich mit einem Gesamtrang unter den fünf Ersten geliebäugelt“, resümierte Kim seine Tour.
Eine Sekunde
Bei der Frankreich-Rundfahrt 2008 wurden die Erwartungen der vielen Luxemburger Radsportanhänger erfüllt, auch wenn man bedauern musste, dass Frank Schleck sein „Maillot jaune“ nicht verteidigen durfte, weil Mannschaftskollege Carlos Sastre von Teamchef Bjarne Riis dazu auserwählt war, im Namen von CSC-Saxo Bank zu gewinnen.
Erstmals streckte Frank die Hände nach dem Gelben Trikot am französischen Nationalfeiertag aus. Auf der zehnten Etappe griff er über zehn Kilometer vor dem Ziel in Hautacam an, wurde aber vom Italiener Leonardo Piepoli und dem Spanier Juan José Cobo eingefangen. Die beiden Saunier-Duval-Fahrer ließen ihn drei Kilometer vor Hautacam stehen (nach Dopingvorwürfen zog ihr Team sich zwei Tage später zurück), doch Frank kämpfte bis ins Ziel, um das „Maillot jaune“ zu erlangen. Am Ende fehlte ihm eine kleine Sekunde zum großen Glück.
„Eine lächerliche Zeitdifferenz“, meinte Schleck. Die Möglichkeit, diesen Rückstand in einen Vorsprung umzuwandeln, bot sich in Prato Nevoso. „Andy machte an diesem Tag alles richtig“, so Frank. „Er bereitete mir das Terrain vor, um dem Australier Cadel Evans das Trikot abzujagen.“
Andy, der Wunschkandidat
Frank erlebte einen wunderschönen Ruhetag mit dem ‚Maillot jaune‘. Leider musste er (verstehe, wer kann) das goldene Leibchen tags darauf im Anstieg nach „Alpe d’Huez“ abgeben. „Es waren verschiedene Taktiken möglich, um die Mannschaft CSC näher an den Toursieg zu bringen“, so Frank Schleck damals. „Als Carlos Sastre am Fuße der ‚Alpe‘ angriff, opferte ich mich. Wenn Cadel Evans oder der Russe Denis Menchov nachgesetzt hätten, wäre es ein anderes Rennen geworden. So aber war ich weg vom Fenster.“ Franks Trostpille: Er erzielte das beste Schlussklassement eines Luxemburgers bei der Tour seit Charly Gauls 3. Rang im Jahre 1963.
Für die Franzosen war Andy Schleck, der Gesamtzweite des Giro d’Italia 2007, der Wunschkandidat auf den Toursieg 2008. Andy verkörperte wie kein anderer den jungen, modernen Radsport. Als er sich nach einem Sturz im Anstieg zum Ziel in Super-Besse (Schumacher hatte ihn mit zu Boden gerissen) endlich das „Maillot blanc“ des besten jungen Fahrers überziehen durfte, glaubte ein jeder, nun wäre Andy auf dem Weg zu mehr.
Heißhunger
Der jüngste der Gebrüder Schleck aber machte im Anstieg nach Hautacam die bittere Erfahrung, dass Lehrjahre keine Herrenjahre sind. Als sein Bruder Frank attackierte, musste Andy locker lassen. „Ich beging einen Jugendfehler“, meinte er später. „Weil die Etappe nicht besonders lang war (156 km), glaubte ich, auf Ernährung verzichten zu können. Ich wurde vom Heißhunger befallen und war am Ende mit meinen Kräften.“
Andy verlor über neun Minuten, wodurch ein Platz unter den Top 10 praktisch unmöglich wurde. Der junge Mann aber rappelte sich schnell wieder auf und war in den Alpen die Hauptstütze für seinen Bruder Frank. Andy verhalf ihm zum „Maillot jaune“, als er im Anstieg nach Prato Nevoso das Rennen kontrollierte und es Frank ermöglichte, im entscheidenden Augenblick die paar Sekunden auf Cadel Evans zu ergattern, die ihm den Griff zum Gelben Trikot ermöglichten.
In Gelb und Weiß
Andy selbst holte sich tags darauf in Jausiers definitiv das „Maillot blanc“, sodass die Gebrüder Schleck in Gelb und Weiß zur „Alpe d’Huez“ hinauffahren durften, wo Tausende Luxemburger auf sie warteten. Im Anstieg half Andy mit, den Angriff von Carlos Sastre abzuschirmen und blieb, so wie es die Teamleitung verordnet hatte, an der Seite von Frank.
In Paris lautete das Schlussklassement: 6. Frank Schleck, 8. Kim Kirchen, 12. Andy Schleck. Die drei Fahrer rückten später einen Rang nach vorn, weil der Gesamtdritte und Gewinner des Bergpreises, der Österreicher Bernhard Kohl, wegen Dopings disqualifiziert wurde. Interessant wohl auch, dass Kim Kirchen sich bei der Tour 15-mal unter den Top 20 klassierte. Frank und Andy Schleck gelang dies jeweils acht Mal.
schéin mol erëm eng Kéier ee Rëchblëck op ons Coureur'en ze hun, ët vergësst een oft, dat ët mol esou war ët waren och aaner Zäiten, an ët war ëmmer "Eng lass" haut ass Alles, zwar nach interessant, esou "Perfekt" an e Bëssi "künstlech" - super Veloën, fiir all Course een aanere Model, ee fiir de Bierg, ee fiir dë Sprint, ee fiir de Reen asw.. an nach méi fréi, zu Mercks Zäiten, do war ët méi locker, do konns dë nach no der Cours mat engem schwätzen an Owes am Hotel, sutzt de mat enger Band vun "Hinnen" zesummen um groussen Dësch, a mat gepotert, och am Hotel waren së, esou wéi Jiddereen logéiert.. wanns dë Haut engem dat verziëlz, dee gleewt dër dat mol nët.. ok, mir liewen awer Haut, a gi mat der Welt viirun.. nach ee puer flotter Deeg viirun ons.. bis dann