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Tierfutter und Welthunger

Tierfutter und Welthunger

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Die Preise für Lebensmittel sind in Luxemburg im Juni um 4,1 Prozent gestiegen und setzen damit einen Trend fort, der bereits im Frühjahr einsetzte. Das geht aus den neuesten Zahlen der OECD hervor. Auch in den anderen Ländern der OECD stiegen die Preise für Nahrungsmittel kräftig.

Neben den üblichen jahreszeitlichen Schwankungen bei den Lebensmittelpreisen spielt sicherlich auch die Spekulation eine Rolle. Doch noch ein anderes Phänomen tritt gegenwärtig immer mehr zutage. Die sogenannten Ölsamen werden oftmals nicht als Lebensmittel verkauft. Eine Zahl verdeutlicht dies: Nur zwei Prozent der weltweit angebauten Sojabohnen sind für den direkten menschlichen Verzehr bestimmt. Fast die gesamte Produktion geht für Tierfutter und Treibstoffproduktion drauf.

Immer mehr Ackerflächen weltweit dienen nicht mehr dem Anbau von Lebensmitteln für Menschen, sondern dem Anbau von „Energiepflanzen“ – die, nebenbei gesagt, ökologisch eine Katastrophe sind – und dem Anbau von Tierfutter, um somit den wachsenden Fleischhunger zu stillen.

Wenn die Menschheit beim Fleisch- und Energiekonsum nicht schnell umdenkt, werden künftig immer weniger Äcker für die direkte Lebensmittelproduktion zur Verfügung stehen. Die Folgen wären weiter steigende Nahrungsmittelpreise und mehr Hunger in den armen Regionen dieser Welt.