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Sündenböcke

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Zwei 25-jährige Männer wurden vor wenigen Tagen per Genickschuss brutal hingerichtet. Diese grausame Vollstreckung eines Todesurteils erfolgte nicht im Iran oder in Saudi-Arabien, sondern mitten in Europa.

Und zwar in Weißrussland, wo der gnadenlose Diktator Alexander Lukaschenko mit seiner Schreckensherrschaft versucht, jegliche Kritik im Keim zu ersticken.

Wladislaw Kowalew und Dmitri Konowalow waren von dem Regime für den Bombenanschlag auf eine Minsker Metrostation im April 2011 verantwortlich gemacht worden. Da es sowohl an einem Motiv als auch an Beweisen mangelte, ließ der weißrussische Autokrat einfach ein Geständnis „erfoltern“. Die zwei Fabrikarbeiter wurden auch erstaunlich schnell in einem geradezu grotesken Schauprozess zu Tode verurteilt und hingerichtet.

Die Eile des Regimes bekräftigt den von Anfang an bestehenden Verdacht, dass Minsk nach einem Sündenbock suchte. Die unbequemen Diskussionen über die wahren Hintergründe der U-Bahn-Bomben sollten möglichst schnell abgeschlossen werden, vor allem deshalb, weil das Attentat in erster Linie dem Despoten höchstpersönlich gelegen kam. Denn Lukaschenko erhielt durch den Metro-Anschlag die benötigte Rechtfertigung für sein hartes Vorgehen gegen politische Gegner.