Dazu trägt sicherlich die Gemengelage, bestehend aus den Offenlegungen von Offshore-Leaks, den klammen Kassen in so manchen europäischen Staaten und einer allgemeinen Stimmung in der Bevölkerung Europas, bei, die angesichts auferlegter Sparprogramme einen gerechteren Beitrag aller zur Krisenbewältigung fordern. Es ehrt den Präsidenten des Europäischen Rates, Herman van Rompuy, dass er gestern die Gelegenheit erkannte und ankündigte, das Thema auf die Tagesordnung des kommenden EU-Gipfeltreffens zu setzen. Es scheint demnach, dass die Steuerfragen bei den vorigen Treffen der 27 nicht mit der angebrachten Ernsthaftigkeit angegangen wurden.
Wohl wurden gut gemeinte Absichtserklärungen in die Schlussfolgerungen der Diskussionen der EU-Staats- und Regierungschefs aufgenommen. Doch das allein reicht nicht. Die gemachten Versprechen über die Eindämmung der Steuerflucht müssen eingehalten werden. Wenn der Krise also etwas Gutes abgerungen werden soll, dann müssen jetzt die Möglichkeiten ergriffen werden, um die globalen Steuerschlupflöcher zu stopfen. Auch daran müssen sich die Politiker später messen lassen, wenn bilanziert werden soll, welche Lehren aus der Krise gezogen wurden.
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